2014 - das könnte Rosbergs Jahr werden. Ein zufälliges Treffen mit dem Dalai Lama am Frankfurter Flughafen wirkte fast wie ein Zeichen: Die Zeit des Wartens könnte vorbei sein. „Wenn du Gutes tust, mit Fleiß, Disziplin und Ehrgeiz an etwas herangehst, dann wird auch etwas Gutes zurückkommen. So lebe ich das auch im Rennsport“, erklärte der 28-Jährige jüngst dem „Express“.

Der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg muss eigentlich niemandem mehr etwas beweisen. Nach seinem Karrierestart bei Williams galt er als verwöhntes Talent. Als er Rekordweltmeister Michael Schumacher drei Jahre lang im Mercedes hinter sich ließ, bezweifelten Experten eher Schumachers Klasse. Dann aber lieferte sich Rosberg auch mit Lewis Hamilton ein enges Team-Duell. Für die neue Saison gilt er dank seiner klugen Fahrtechnik und seiner Disziplin als kommender Champion.

Stallrivale Hamilton reagierte ob des Lobs für Rosberg zuletzt schon ein wenig genervt. Nein, er glaube nicht, dass sein Nachbar in Monte Carlo besser geeignet für die Technik-Revolution der Formel 1 sei, knurrte der Brite. „Es ist schon seltsam in diesem Sport. Im vergangenen Jahr hat Nico bei einigen Rennen vielleicht eine halbe oder eine ganze Stunde länger mit den Ingenieuren verbracht, aber ich habe normalerweise das Gleiche erreicht“, betonte Hamilton.

Rosberg will sich von Nebengeräuschen nicht mehr aufhalten lassen. Mahner und Skeptiker gibt es sowieso genug. „Trainingsweltmeister hat es schon viele gegeben“, warnte sogar Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach den guten Test-Eindrücken. Dennoch: Vor seiner fünften Saison steht das Werksteam des Autobauers im Konkurrenzvergleich so gut da wie nie zuvor. Das ist Versprechen und Druck zugleich.

Damit allerdings hat Rosberg zu leben gelernt in seiner Zeit im Silberpfeil. Jetzt könnte seine Stunde schlagen. „Wir sind sehr aufgeregt. So etwas passiert ja nur ein Mal im Leben“, sagte seine Verlobte der „Bunten“. In diesem Fall jedoch sprach sie von ihrer Hochzeit.