„Stärker zurückkommen“: Vettels Extra-Antrieb für 2016

Austin (dpa) - Auf den kurzen verbalen Schlagabtausch mit dem frischgekürten Formel-1-Weltmeister ließ sich Sebastian Vettel gerne ein. „Keine Sorge, ich werde alles unternehmen, dich aufzuhalten, sieben Titel zu holen“, meinte Lewis Hamilton nach dem USA-Rennen schmunzelnd.

Ferrari-Star Vettel konterte den Mercedes-Piloten mit breitem Grinsen: „Du kannst es ja versuchen.“ Wortwechsel dieser Art sind nicht selten zwischen Vettel, dem viermaligen Weltmeister aus Heppenheim und Hamilton, dem seit Sonntag dreimaligen Champion aus Großbritannien. 76 Punkte hat Hamilton mehr als Vettel auf dem zweiten Gesamtrang, bei 75 noch zu holenden Zählern ist Hamilton im Ziel.

Sie sind die mit Abstand erfolgreichsten Fahrer im Feld. Zusammen kommen Hamilton und Vettel auf sieben WM-Titel. Genau so viele waren Michael Schumacher gelungen. „Das zeigt, was für ein Großer Michael ist“, betonte Vettel.

Der 28-Jährige aus Heppenheim ist selbst aber auch schon einer der ganz Großen in der Motorsport-Königsklasse. Die Erwartungen in seinem ersten Ferrari-Jahr hat Vettel mit drei Siegen und insgesamt zwölf Podestplätzen schon mehr als erfüllt. Und drei Rennen stehen in dieser Saison ja noch aus.

„Vettel hat ein perfektes Rennen gezeigt“, attestierte „Tuttosport“ nach dem packenden Grand Prix in Austin. „Vom 13. auf den 3. Platz! Ein Kanonenstart auf nasser Fahrbahn, eine verrückte Aufholjagd und dann der Kampf mit dem Messer zwischen den Zähnen gegen Red Bull. Es war ein weiteres Herzschlag-Rennen von Sebastian Vettel und Ferrari“, huldigte die „Gazzetta dello Sport“.

Vettels Blick sowie der des Teams richten sich aber ohnehin schon auf 2016. In den USA nahm das Team bereitwillig die Strafe gegen Vettel in Kauf, nachdem der unerlaubte fünfte Motor eingesetzt worden war, auch Kollege Kimi Räikkönen musste in der Startaufstellung entsprechend zurück.

„Wir wollen nächstes Jahr stärker zurückkommen“, betonte Vettel. Den Mercedes-Männern hat er schon des Öfteren den Kampf angesagt. Man wolle stetig Fortschritte machen. „Ich denke, dass es die beste Medizin ist, die wir uns verschreiben lassen können“, meinte Vettel.

Dass er diese Saison bereits auf dem Vizerang abschließen kann, war aufgrund der Überlegenheit der Mercedes-Rennautos so nicht zu erwarten gewesen. Vor dem drittletzten Lauf am Sonntag in Mexiko hat er auf den USA-Zweiten, Nico Rosberg im Mercedes, allerdings nur noch vier Punkte Vorsprung.

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