Mercedes-Not: Hamilton Fieber, Rosberg Nervenentzündung

Barcelona (dpa) - Lewis Hamilton mit Fieber, Nico Rosberg mit entzündetem Nerv: Weltmeister Mercedes drohen bei den vorletzten Testfahrten für die neue Formel-1-Saison die Fahrer auszugehen.

Mercedes-Not: Hamilton Fieber, Rosberg Nervenentzündung
Foto: dpa

Rund drei Wochen vor dem Auftakt mit dem Großen Preis von Australien musste Hamilton am Donnerstag nach nicht mal zwei Stunden wieder aussteigen, ob Rosberg wie geplant an diesem Freitag im Silberpfeil Platz nehmen kann, ist fraglich. Der deutsche Vizeweltmeister leidet an einer Nervenentzündung im Nacken - einem der empfindlichsten und am meisten geforderten Bereiche eines Formel-1-Piloten.

Laut einem Bericht des Magazins „auto, motor und sport“ haben die Ärzte geraten, die Entzündung ganz ausheilen zu lassen. Aufgetreten war sie nach dem Auftakttest in die neue Saison Anfang des Monats in Jerez. Das Mercedes-Team bestätigte der Deutschen-Presse-Agentur am Donnerstag Rosbergs gesundheitlichen Probleme.

Ob der 29 Jahre alte Wiesbadener an den zweiten Testtagen bis Sonntag überhaupt fahren kann, blieb zunächst offen. Auch danach bleibt nur wenig Zeit zur weiteren Genesung. Die dritte und letzte Testphase findet vom Freitag kommender Woche an bis Montag erneut auf dem Grand-Prix-Kurs bei Barcelona statt. Am 13. März steigt in Melbourne der erste Freie Training der Saison 2015, zwei Tage später das erst Rennen in diesem Jahr.

Womöglich könnte sich Kollege Hamilton schneller wieder erholen. Dem 30 Jahre alten Titelverteidiger ging es am Donnerstagvormittag nicht gut. Nach nur elf Runden und weniger als zwei Stunden war Schluss. „Er ist nicht in der Lage weiterzufahren“, teilte sein Mercedes-Team mit. Eigentlich sollte der zweimalige Champion am Donnerstag und am Samstag fahren. Nun aber wurde der Testplan der Silberpfeile durch die personellen Probleme durcheinandergewirbelt: Am Nachmittag gab Ersatzpilot Pascal Wehrlein im F1 W06 von Mercedes Gas. Bis dahin hatte der 20 Jahre alte Schwabe im Vorjahresmodell von Mercedes-Partner Force India 32 Runden gedreht.

„Das war heute ein richtig guter Tag in meiner Karriere“, sagte Wehrlein: „Es war unglaublich, zwei Formel-1-Autos an einem Tag zu fahren.“ Als er die Nachricht vom erneuten Wechsel bekommen habe, sei er selbst auch etwas überrascht gewesen, meinte er. „Aber ich bin hier und ich möchte fahren, daher bin ich für jede Gelegenheit bereit.“ Weitere Angaben zu Hamilton oder Rosberg und deren Zustand machte das Team in seiner Presseerklärung am Abend nicht.

In der Mercedes-Garage war der neue Wagen über Mittag mit Hochdruck nach dem Hamilton-Aus umgebaut und an Wehrlein angepasst worden. „Wir haben ihn uns wieder von unseren Force-India-Freunden ausgeliehen“, twitterte Mercedes. Solange aber noch am neuen F1 W06 geschraubt wurde, gab Wehrlein im alten Force India Gas. „Denkt ihr, wir können ihn noch ein bisschen länger haben“, twitterte Force India an Mercedes, bevor er erneut auf die Strecke fuhr.

Durch das krankheitsbedingte Aus und die Umbauunterbrechung ging dem Mercedes-Team zumindest Zeit verloren. Allerdings hatten Hamilton und Rosberg bei der ersten Testphase Anfang des Monats in Jerez schon mehr Runden gedreht als alle anderen und so bereits wertvolle Daten und vor allem Eindrücke von ihrem neuen Auto gesammelt. Und das ist trotz der unglücklichen Personalsituation die positive Erkenntnis: Der neue Silberpfeil bereitete bislang keine Schmerzen.

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