Kubicas Kampf: Endlich aus der Klinik

Berlin (dpa) - Hoffnungsschimmer für Robert Kubica: Der Formel-1-Pilot darf knapp drei Monate nach seinem Rallye-Horrorcrash endlich das Krankenhaus verlassen. Spätestens in der Woche nach Ostern werde es soweit sein, sagte der Pole der offiziellen Internetseite seines Rennstalls Lotus-Renault.

Der schwer verletzte und mehrfach operierte Kubica will schon bald mit dem mühsamen Aufbautraining für seine Rückkehr auf die Rennstrecke beginnen. „Ich versuche, diese schwierige Erfahrung zu nutzen, um so stark zurückzukehren wie ich nur kann“, sagte der 26-Jährige. Einen Zeitpunkt für ein mögliches Renncomeback nannte er aber nicht.

Kubica war Anfang Februar als Gaststarter bei der Rallye „Ronde di Andorra“ schwer verunglückt und musste deshalb für die Formel-1-Saison passen. Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld sprang als Ersatz ein.

In der Santa Corona Klinik im italienischen Pietra Liqure kämpften die Ärzte über Wochen um die rechte Hand Kubicas, die bei dem Unfall praktisch zertrümmert worden war. „Die Beweglichkeit meiner Hand ist eingeschränkt, aber das ist ziemlich normal in so einer Situation, weil die damit verbundenen Armmuskeln immer noch sehr schwach sind“, berichtete der Rennfahrer nun. Sein Zustand verbessere sich Tag für Tag, beteuerte er. Neben der Hand hatte er sich auch Brüche am Unterarm, Ellbogen und Fuß zugezogen.

Auch vom Krankenbett aus pflegt Kubica engen Kontakt zu seinem Team. „Er weiß fast alles, was bei uns so passiert“, verriet Teamchef Eric Boullier. Vertreter Heidfeld widmete dem Polen seinen dritten Platz beim Großen Preis von Malaysia. „Während des Rennens habe ich oft an Dich gedacht“, schrieb der Deutsche kurz darauf an Kubica.

Der 76-malige Grand-Prix-Teilnehmer, der 2006 sein Formel-1-Debüt gab und 2008 in Kanada seinen bislang einzigen Sieg feierte, erhält von seinen bisherigen Renningenieuren zudem die Datensätze der WM-Läufe. „Die Jungs haben einen tollen Job mit diesem Auto gemacht, und ich bin sicher, dass sie sich weiter verbessern“, befand Kubica. Schon beim Test in Valencia drei Tage vor seinem Unfall habe er das Potenzial des Boliden gespürt. Damals war Kubica die Tagesbestzeit gefahren und prompt als WM-Kandidat gehandelt worden.

Doch nun wartet ein langer Weg zurück auf den polnischen Patienten. Nach der Entlassung aus der Santa Corona Klinik plant Kubica eine kurze Erholungspause in seiner Wahlheimat Monaco. Danach werde er mit einem umfassenden Rehabilitationsprogramm beginnen. Als Ansporn diene ihm die immense Zuwendung seiner Fans. „Ich verspreche ihnen, wenn ich zurück bin, gebe ich alles für sie“, sagte Kubica.

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