Hamilton klar auf Pole - Rosberg und Vettel dahinter

Silverstone (dpa) - Mit ausgebreiteten Armen stand Lewis Hamilton auf seinem Silberpfeil und genoss die Ovationen der Heimfans. Dank einer Fabelrunde holte sich der britische Formel-1-Star die Pole Position in Silverstone und verwies seinen Mercedes-Kollegen Nico Rosberg auf Platz zwei.

WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel musste sich im Dauerduell mit den Silberpfeilen mit Rang drei vor Red-Bull-Stallrivale Mark Webber begnügen. „Lewis kennt offenbar ein paar Abkürzungen“, scherzte der Dreifach-Weltmeister und beteuerte: „Wir haben alles getan, was wir konnten.“

Hamilton raste nach 2007 zum zweiten Mal auf Startplatz eins in Großbritannien. „Das ist ein unglaubliches Gefühl“, verriet der 28-Jährige. „Ich hoffe, wir können auch etwas ganz Spezielles im Rennen schaffen“, fügte der Weltmeister von 2008 hinzu. Zum 28. Mal in seiner Karriere startet Hamilton von ganz vorn. In dieser Saison steht bereits zum fünften Mal ein Silberpfeil auf der Pole Position, Rosberg war bereits dreimal der Beste am Samstag.

„Sie sind verdammt schnell in der Qualifikation, anscheinend sind sie da in einer anderen Welt“, lobte Vettel die Konkurrenz. Die anderen drei Pole Positions in dieser Saison eroberte der Titelverteidiger, der das Mercedes-Duo gelassen warnte: „Die Punkte werden am Sonntag vergeben.“

Für das Werksteam des schwäbischen Autobauers aber war der starke Auftritt von Silverstone Balsam auf die Wunden der vergangenen Wochen, als das Weltverbandsverfahren wegen des Pirelli-Tests und die Wortgefechte mit Red Bull den Rennstall in Atem hielt. „Es ist ein tolles Gefühl, das schnellste Auto zu haben“, sagte Rosberg und meinte: „Wir haben ein fantastisches Momentum.“

Offen aber ist, ob Mercedes diese Form auch ins Rennen retten kann. Mehrfach gerieten die Silberpfeile in diesem Jahr schon in Not wegen des zu hohen Reifenverschleißes und wurden durchgereicht. „Wir haben hart gearbeitet, um die richtige Abstimmung für Sonntag zu finden“, versicherte Teamchef Ross Brawn.

Dagegen müssen vor allem Ferrari und Lotus hoffen, dass die WM-Konkurrenten an der Spitze schwächeln. Der WM-Zweite Fernando Alonso kam nicht über Startplatz zehn hinaus. Weil der Brite Paul di Resta wegen seines untergewichtigen Force-India-Autos am Abend aber von Rang fünf ans Ende des Feldes strafversetzt wurde, rückte Alonso noch auf Platz neun vor.

Dennoch wird es schwer mit der erhofften Aufholjagd auf Vettel, der in der Gesamtwertung schon 36 Punkte vor dem Spanier liegt. „Wir waren überhaupt nicht wettbewerbsfähig“, klagte Alonso. „Wir haben das Auto in den letzten vier oder fünf Rennen nicht ausreichend verbessert“, erklärte der Asturier enttäuscht.

Kaum besser lief es für Lotus-Hoffnung Kimi Räikkönen. Der WM-Dritte musste sich mit Startplatz acht begnügen und konnte sich damit nicht für den möglichen Wechsel zu Red Bull empfehlen. Der Finne wird als Nachfolger für den am Saisonende scheidenden Vettel-Kollegen Webber gehandelt. Ebenfalls ein Kandidat ist der Australier Daniel Ricciardo, der als Sechster im Toro Rosso eine bessere Visitenkarte als Räikkönen hinterließ und wegen di Restas Strafe sogar noch auf Startplatz fünf vorrückte.

Ebenfalls in guter Form präsentierte sich Adrian Sutil, der als Sechster im Force India ins Rennen gehen wird. Dagegen setzte es für Sauber-Pilot Nico Hülkenberg den nächsten Rückschlag. Der Rheinländer startet von Platz 14.

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