Formel-1-Qualifikation vor Reform - Rosberg: „Spannender“

Barcelona (dpa) - Mit einer radikalen Reform ihrer Qualifikation will die Formel 1 wieder spannender werden. Das neue Format soll nach einer Sitzung von Teamchefs und Chefvermarkter Bernie Ecclestone schon zum ersten Grand Prix dieses Jahres am 20. März in Melbourne Realität werden.

Formel-1-Qualifikation vor Reform - Rosberg: „Spannender“
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Nach Angaben des Automobilweltverbandes FIA vom Mittwoch wird die Änderung derzeit zur Einführung geprüft. Wie bisher soll die neue Qualifikation bei 22 Fahrern auch künftig insgesamt 60 Minuten dauern. In der ersten 16-minütigen K.o.-Phase, dem sogenannten Q1, soll nach sieben Minuten der langsamste Fahrer ausscheiden. Alle 90 Sekunden fliegt ein weiterer Pilot raus. Danach bleiben noch 15 Fahrer übrig.

Das neue Q2 soll 15 Minuten dauern. Nach bereits sechs Minuten muss der Pilot am Ende der Zeitentabelle ausscheiden. Alle 90 Sekunden fliegt wieder ein Fahrer raus, bis am Ende dieser K.o.-Phase noch acht übrig bleiben.

Im 14-minütigen Q3 beginnt das Ausleseverfahren schon nach fünf Minuten. Auch hier fliegt anschließend alle 90 Sekunden ein weiterer Fahrer raus. In die letzten 90 Sekunden starten demnach noch zwei Piloten, die unter sich den Mann für die Pole Position ermitteln.

Vize-Weltmeister Nico Rosberg würde die Reform begrüßen. „Es ist immer gut, wenn wir den Sport hinterfragen“, sagte er am Rande der Testfahrten in Barcelona. Die Qualifikation werde durch dieses Countdown-System sicherlich „spannender“. Genau das ist das Ziel von Ecclestone, der sich für einen neuen Modus stark gemacht hat und zuletzt geklagt hatte: „Wir brauchen Wettbewerb im Racing.“

Das überholte Format soll für mehr Spannung sorgen und das Feld etwas durcheinanderwirbeln. Der Vorteil der geplanten Änderung wäre, dass die Autos deutlich länger auf der Strecke bleiben als bislang. Nach dem alten Modus verharrten viele Fahrer zuschauerunfreundlich lange in der Box, da das Ausleseverfahren nicht so streng war.

„Wir werden immer sehr früh rausfahren und eine Zeit setzen müssen“, sagte Rosberg zur geplanten Reform. „Ich habe nicht den Eindruck, dass es eine große Änderung ist“, meinte dagegen sein Stallrivale Lewis Hamilton. Vielleicht sei es aber „gut für die Zuschauer“. Voraussetzung für das neue Format ist eine Absegnung durch den Motorsport-Weltrat am 4. März in Genf.

Auf ihrer Sitzung am Dienstag berieten Teamchefs und Ecclestone noch über weitere Themen. So soll es wie schon lange avisiert ab 2017 einen Cockpit-Kopfschutz geben. Favorisiert werde das „Halo“-Konzept („Heiligenschein“), das auf einem ringförmigen Bügel beruht, der über dem Helm des Piloten gespannt ist und mittig an einer vertikalen Strebe fixiert wird. Zudem sollen ab nächstem Jahr die Autos ein aggressiveres Design erhalten und schneller werden. Dazu wurden entsprechende Änderungen in den Karosserie-Regularien vorgenommen.

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