Formel 1 Die Lehren aus dem Großen Preis von Belgien

Spa-Francorchamps (dpa) - Das Formel-1-Titelrennen spitzt sich weiter zu. Sebastian Vettels dominanter Sieg in Spa-Francorchamps lässt Ferrari in bester Stimmung zum Heimrennen nach Monza reisen. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton spürt den Druck.

Formel 1: Die Lehren aus dem Großen Preis von Belgien
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FERRARI HAT DAS SCHNELLSTE AUTO

Die große Frage am Ende der Sommerpause war: Wie funktionieren die neuen Motoren-Ausbaustufen bei Ferrari und Mercedes? Die Antwort gab Vettel mit seinem Kraft-Manöver gegen Hamilton schon in Runde eins. „Wir haben den Motor bis an die Grenze aufgedreht, und sie sind einfach davongezogen. Das wirkt nach und ist echt hart“, bekannte Titelverteidiger Hamilton. Vettel gab die Komplimente an seine Ingenieure weiter. „In den letzten fünf Jahren haben die Leute nichts anderes getan, als den Mercedes-Motor zu loben. Jetzt haben wir ein Auto, das überall funktioniert“, sagte der Hesse.

DIE SAISON BLEIBT EINE ACHTERBAHN

Fünfmal hat in diesem Jahr schon der WM-Spitzenreiter gewechselt. Beim Ferrari-Heimspiel in Monza oder spätestens auf seiner Paradestrecke in Singapur will Vettel erneut Hamilton ablösen, auf 17 Punkte ist sein Rückstand geschmolzen. „Dies ist jetzt schon die härteste Saison, und sie wird immer härter werden“, sagte der britische WM-Führende. „Wir können nicht alles gewinnen, die nächsten zwei oder drei Rennen werden wegweisend sein“, fügte Hamilton hinzu.

RACING POINT NIMMT KURS AUF DIE MILLIONEN

Erst kurz vor dem Grand Prix in Spa bekam das neue Team Racing Point die Zulassung. Der Nachfolger des insolventen Rennstalls Force India musste auf alle bislang geholten 59 WM-Punkte verzichten. Nur neun Rennen hat das Team, in der Konstrukteurswertung wieder nach oben zu klettern, denn das Abschneiden dort entscheidet über den Anteil an den Vermarktungsmillionen. Das Debüt wurde für Racing Point ein voller Erfolg. Sergio Perez und Esteban Ocon rasten auf die Ränge fünf und sechs. Macht 18 Punkte - und damit schon in einem Grand Prix 14 mehr als Williams in 13 Rennen schaffte. „Nach all den Problemen im Sommer ein toller Start“, sagte der Mexikaner Perez.

DER HEILIGENSCHEIN HILFT

Viel wurde über die Einführung des ringförmigen Cockpitschutzes diskutiert, der den Spitznamen „Halo“ (Heiligenschein) trägt. Zu hässlich, zu unpraktisch, sagten die Kritiker. Charles Leclerc dürfte in Spa froh gewesen sein, dass er den Halo hat. Nach dem von Nico Hülkenberg ausgelösten Startcrash krachte der McLaren von Fernando Alonso auf den Sauber des Monegassen. Der Halo verhinderte wohl Schlimmeres. „Wir können die Halo-Debatte jetzt beenden. Er wird Leben retten“, twitterte der frühere Weltmeister Nico Rosberg.

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