Alles neu: Frischer Wind bei Sauber

Hinwil (dpa) - Zwei neue, junge Stammpiloten, eine neue Teamchefin und natürlich auch ein neuer Rennwagen: Das traditionsreiche Sauber-Team setzt in der neuen Saison auf viel frischen Schwung und eine weitere Steigerung.

Nico Hülkenberg, der von Force India zu den Schweizern wechselte, kündigte bei der Präsentation des C32-Ferrari an, er wolle zum Aufwärtstrend seinen Teil beitragen. „Mein persönliches Ziel ist es, eine konstante und gute Saison zu fahren“, sagte der 25-Jährige aus Emmerich am Firmensitz in Hinwil vor seiner insgesamt dritten Formel-1-Saison. Hülkenbergs erst 21 Jahre alter Teamkollege Esteban Gutiérrez ist dagegen ein Grand-Prix-Greenhorn.

Monisha Kaltenborn gehört zwar schön längere Zeit zum Top-Management des Privatteams. Aber nun ist die Geschäftsführerin zur Teamchefin aufgestiegen - eine Premiere in der Männerwelt Formel 1. „Auf der einen Seite hat sich für mich durch diesen Titel nicht viel verändert, weil ich ja vorher schon in vielen Dingen involviert war“, sagte Monisha Kaltenborn. „Auf der andern Seite ist es dennoch etwas Spezielles, weil ich nun die gesamte Verantwortung trage.“

Trotz des „gewissen zusätzlichen Druckes“ geht Monisha Kaltenborn zuversichtlich in die Mitte März mit dem Großen Preis von Australien startende Weltmeisterschaft: „Ich kann sagen, dass wir gut aufgestellt sind, dass wir das neue Auto rechtzeitig fertiggestellt haben, und dass wir die Performance-Ziele, die wir uns intern steckten, erreicht haben. Das stimmt uns zuversichtlich.“ Aber erst in Melbourne werde sich das wahre Potenzial zeigen. Ziel für 2013 sei es, auf der guten Basis aus dem Vorjahr aufzubauen „und uns weiter verbessern“, sagte sie.

Bei der geplanten Aufholjagd lastet auf Hülkenberg eine große Verantwortung. Der Rheinländer hat in bislang 39 Grand Prix mit einer Pole-Position und einer schnellsten Rennrunde seine Fähigkeiten gezeigt. Beim spannenden Saisonfinale in Sao Paulo fuhr er sogar rundenlang auf Siegkurs. Als größte sportliche Herausforderung mit seinem neuen Team bezeichnete es Hülkenberg, bei „jedem Rennen eine konstant gute Leistung zu bringen“. Der WM-Elfte hofft auf „gute Resultate“, verzichtete aber auf große Versprechen: „Neue Saison - neues Spiel: Jetzt müssen wir erst einmal abwarten, bis wir auf der Strecke sind, und dann sehen wir weiter.“

Monisha Kaltenborn ist jedenfalls überzeugt, dass ihr junges Fahrerduo die hohen Erwartungen erfüllen kann. Sauber habe den bisherigen Testpiloten Gutiérrez kontinuierlich an die Formel 1 herangeführt. „Jetzt ist er reif für den letzten Schritt. Wir erwarten, dass er schnell lernt und sein großes Talent in gute Resultate umsetzt“, sagte die neue starke Frau im Team. „Nico Hülkenberg hat uns immer wieder beeindruckt, nicht nur durch seine Schnelligkeit, sondern vor allem auch durch seine Effizienz. Genau diese Effizienz wünschen wir uns auch in diesem Jahr. Und natürlich erwarten wir von ihm, dass er seine Erfahrung im technischen Bereich einbringt.“

Hülkenberg und sein mexikanischer Teamkollege Esteban Gutiérrez enthüllten den überwiegend grau lackierten Rennwagen. Im Vorjahr trat Sauber noch weitgehend in weiß an. Aber nicht nur die Farbe hat sich verändert. Optisch fallen vor allem die leicht nach unten gezogene Nase und die wesentlich schmaleren Seitenkästen auf. „Wir haben uns mit dem Sauber C32-Ferrari hohe Ziele gesetzt, und ich bin zuversichtlich, dass wir diese auch erreichen können“, sagte Chefdesigner Matt Morris. Die ersten Testfahrten nächste Woche im spanischen Jerez werden auch darüber erste Aufschlüsse geben.

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