Einmal Buenos Aires und zurück: Dakar 2011 startet

Buenos Aires (dpa) - Vamos! Auf geht's in die dritte Auflage der Dakar auf südamerikanischem Boden. 146 Autos, 183 Motorräder, 33 Quads und 68 Lastwagen nehmen das Offroad-Abenteuer durch Argentinien und Chile in Angriff.

Auf der Straße des 9. Juli fällt am in Buenos Aires der Startschuss für die härteste Rallye der Welt. „Uns stehen viele lange Tage bevor und die Route enthält mehr sandige Abschnitte als in den vergangenen Jahren“, sagt Thomas Schünemann, der mit 60 Jahren als Buggy-Beifahrer des deutschen Rallye-Meisters Matthias Kahle zum fünften Mal den Weg weisen will.

In der Buggy-Wertung wollen die beiden wie 2009 gewinnen. Um insgesamt ganz vorne mitzumischen, brauchen Kahle/Schünemann unfreiwillige Schützenhilfe auf den rund 9600 Kilometern. „Mit unserem Buggy können wir eigentlich nur auf Probleme der Top-Teams lauern und selbst versuchen, Fehler zu vermeiden“, erklärt Schünemann.

Doch diesen Gefallen wollen die Favoriten dem deutschen Duo nicht tun. VW will mit seinem Quartett Carlos Sainz/Lucas Cruz (beide Spanien), Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Katar/Berlin), Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/Südafrika) und Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Südafrika/Karlshof) den Hattrick vollenden. Bislang triumphierte in Südamerika immer ein Volkswagen, 2010 belegten die Wolfsburger gleich die ersten drei Ränge.

Dagegen hat ganz besonders das hessische X-Raid-Team etwas. Nach dem Ausstieg von Mitsubishi war Rekordsieger Stéphane Peterhansel dorthin gewechselt. Mit Platz vier wie vor einem Jahr will sich der Franzose im BMW diesmal nicht zufriedengeben. Doch VW- Motorsportdirektor Kris Nissen hat schon unmissverständlich die Marschroute für die VW-Rivalen ausgegeben: „Für 2011 ist das Ziel klar definiert: Volkswagen hat sich vorgenommen, die Trophäe zum dritten Mal in Folge nach Wolfsburg zu holen.“

Wie es geht, weiß Beifahrer Zitzewitz bereits. 2009 fuhr er mit Villiers den ersten Dieselsieg bei dem Klassiker ein, der im Jahr zuvor wegen einer Terrorwarnung in Afrika abgesagt worden war. Sein Landsmann Gottschalk hat aber auch Lunte gerochen nach Platz zwei 2010. „Zweiter zu werden, ist niemals das Ziel eines Motorsportlers“, betont der Berliner. „Nach der knappen Niederlage im Vorjahr wollen Timo und ich beweisen, dass wir Siegertypen sind“, pflichtete sein Steuermann für die kommenden zwei Wochen bis zur Zielankunft wieder in Buenos Aires, Al-Attiyah, bei.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Schlagzeilen bei der insgesamt 33. Auflage der einstigen Paris-Dakar auf das sportliche Geschehen beschränken und die ebenso spektakuläre wie gefährliche Jagd durch Wüsten und über Berge keine weiteren Opfer fordert. Vor einem Jahr war am Auftaktwochenende eine Argentinierin von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden.

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