DTM-Fahrer gründen Gewerkschaft - Ekström nicht dabei

Spielberg (dpa) - Die Piloten des Deutschen Tourenwagen Masters wollen künftig mehr Mitspracherechte und haben sich mit Ausnahme von Mattias Ekström in einer Gewerkschaft zusammengeschlossen.

DTM-Fahrer gründen Gewerkschaft - Ekström nicht dabei
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Die DTM Driver Association (DTMDA) setze sich dafür ein, „dass die Fahrer, wenn es zukünftig ums technische und sportliche Reglement geht, auch vertreten sind“, sagte ihr Sprecher Manuel Reuter. „Unser Ziel ist, in verschiedenen Gremien eine Stimme zu erhalten“, meinte der DTM-Champion von 1996. Die Hersteller Audi, BMW und Mercedes begrüßten die Initiative ihrer Angestellten vor allem mit Blick auf das Thema Sicherheit.

Ein Beitritt ist nicht nur symbolisch, sondern birgt auch Pflichten wie einen Beitrag. „Obwohl jeder Fahrer seinen persönlichen Vorteil naturgemäß in den Vordergrund stellt, ziehen in der DTMDA letztendlich alle an einem Strang“, sagte Reuter. „Es war wichtig, dass wir die DTMDA noch vor Beginn der zweiten Saisonhälfte ins Leben gerufen haben, weil in dieser Phase die Entscheidungen im Hinblick auf 2015 getroffen werden.“

DTM-Chef Hans Werner Aufrecht äußerte sich positiv: „Das kann für die DTM insgesamt nur gut sein. Wir werden dann prüfen, wo sich einzelne Vorschläge umsetzen lassen.“ Gerd Ennser aus dem Präsidium des Deutschen Motor Sport Bundes sagte: „Wenn die DTM-Fahrer mit einer Stimme sprechen, können wir das nur begrüßen.“

Auch Wolfgang Ullrich, Motorsportchef bei Audi, findet den Zusammenschluss in Ordnung: „Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen. Wie die Umsetzung letztendlich geregelt wird, haben wir noch nicht besprochen.“ Die DTMDA strebt aber offenbar an, wie die Hersteller bei den ITR-Vorstands- und Beiratssitzungen eine Stimme zu bekommen.

BMW-Motorsportchef Jens Marquardt sprach am Samstag von einem „Gewinn für die DTM“. Gerade in Sicherheitsfragen „halten wir es für sehr wichtig, dass die Fahrer ihren Input geben, und ihre Meinung berücksichtigt wird.“ Mercedes' DTM-Leiter Wolfgang Schattling fand es „richtig und gut, dass sie sich mehr in den sportlichen Ablauf der DTM einbringen wollen“.

Einzig der zweimalige Champion Ekström wollte sich der DTMDA nicht anschließen. „Ich habe keinen Bedarf nach mehr Arbeit und deshalb sehe ich auch keinen Grund, warum ich mich in der DTMDA engagieren sollte. Als ältester Fahrer im Feld muss ich nicht alles mitmachen“, sagte der Audi-Pilot der Nachrichtenagentur dpa.

Die organisierten Fahrer wollen sich mindestens an jedem Rennwochenende treffen. Zudem gibt es - wie bislang auch schon - Fahrer-Sprecher der einzelnen Hersteller. Die Piloten von Audi vertritt in der DTMDA Timo Scheider, Timo Glock repräsentiert die BMW-Fahrer. Gary Paffett ist Sprecher seiner Kollegen bei Mercedes.

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