Fußball-Regionalliga WSV zeigt auf Schalke großen Siegeswillen

Wuppertal/Gelsenkirchen · Beim 2:1 kann sich der Regionalligist von starkem Druck befreien und klettert auf Platz acht. Die Torjäger stechen wieder.

 Gianluca Marzullo jubelt mit Vorbereiter Jonas Erwig-Drüppel nach dem 1:0.

Gianluca Marzullo jubelt mit Vorbereiter Jonas Erwig-Drüppel nach dem 1:0.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Der Sieg kam buchstäblich von der Bank. Als Marwin Studtrucker nach 56 Minuten im Spiel bei der U 23 von Schalke 04 eingewechselt wurde, da führte der Wuppertaler SV zwar noch mit 1:0, hatte aber gerade eine Schalker Drangphase zu überstehen und  kassierte wenig später auch den  zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. Schalke drängte weiter, doch mit Studtrucker und den danach ebenfalls von der Bank gekommenen Semir Saric und Joey Müller gelangen den Gästen wieder eigene Nadelstiche und schließlich das siegbringende 2:1  durch Studtrucker.

Der zweite Sieg in Folge, der erste Auswärtssieg der Saison und der erste gegen eine Zweitvertretung. „Wir haben die Trendumkehr geschafft“, freute sich der Sportliche Leiter Stephan Küsters nachher, nicht nur mit Blick auf die Tabelle, wo die Wuppertaler vorerst auf Rang acht geklettert sind. Noch wichtiger: „Es entwickelt sich etwas, die Mannschaft hält toll zusammen“, stellte Trainer Alexander Voigt genau wie Küsters fest. Der Teamgeist war beim kollektiven Jubel nach Studtruckers 2:1  deutlich zu sehen, als alle Richtung Auswechselbank stürmten und  gemeinsam ihre Freude zu entluden.

„Wir hatten in der zweiten Halbzeit 20 Minuten, in denen wir etwas leiden mussten, ich sage aber auch, dass wir immer gefährlich waren“, wollte Alexander Voigt nachher nicht unbedingt von einem glücklichen Sieg reden, auch wenn Schalkes Jungtalente den erneut starken WSV-Torwart Daniel Szczepankiewicz und die aufopferungsvoll verteidigende WSV-Abwehr reichlich beschäftigt hatten. Der Schalker Nachwuchs musste diesmal ohne Verstärkung aus dem Lizenzspielerbereich auskommen, schien den WSV dennoch nach einen Stunde am Rande einer Niederlage zu haben.

Schon elf
Stürmertore

Es schien aber nur so, und letztlich waren die Wuppertaler Einwechslungen effektiver als die der Knappen. Klasse wie Studtrucker, der kurz zuvor noch eine Großchance vergeben hatte, den Ball beim 2:1 nach feinem Pass in die Tiefe von Gianluca Marzullo mit links aus 16 Metern in die Maschen setzte. Ähnliche Kaltschnäuzigkeit hatte beim 1:0 nach 31 Minuten schon Mittelstürmer Marzullo bewiesen, der vom offensiven Außenverteidiger Jonas Erwig-Drüppel klasse eingesetzt worden war. Vier Tore Marzullo, drei Tore Marco Königs, der sich diesmal gegen die starke Schalker Innenverteidigung aufrieb, aber für die anderen Lücken riss, zwei Tore Beyhan Ametov der diesmal nicht so zum Zug kam, und eben zwei Tore Studtrucker - auf elf Stürmertore bringt es der WSV schon und zeigt damit, welche Möglichkeiten er gerade offensiv hat.

Starke Mannschaftleistung
und ein verlockender Ausblick

Das nutzt allerdings, wie die ersten Spiel gezeigt haben wenig, wenn nicht wie am Samstag hundertprozentiger Einsatz im Mittelfeld,  eine ordentliche Stabilität in der Deckung und eben etwas Spielglück zusammenkommt.  Wohin kann die Reise noch gehen, auch angesichts der Tatsache, dass nun mit Rödinghausen, Wegberg-Beeck, Straelen, Homberg und Wegberg-Beeck Gegner aus der unteren Tabellenhälfte folgen? „Wir dürfen uns freuen, sollten aber nicht gleich in Euphorie verfallen und in Ruhe weiterarbeiten“, sagt Stephan Küsters. In dieser Liga sei zudem kein Gegner zu unterschätzen: „Eine Zwei-Klassengesellschaft gibt es nicht mehr.“

Trainer Alexander Voigt ist froh, dass er nun wieder eine Woche Zeit hat, um sein Team auf Rödinghausen und die dann folgenden englischen Wochen vorzubereiten:  „Die letzten beiden Trainingswochen haben uns sehr gut getan, man sieht, dass wir körperlich jetzt weiter sind.“

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