WADA: Medien-Enthüllungen sind kein Doping-Beweis

Frankfurt/Main (dpa) - Im Streit um die jüngsten Doping-Enthüllungen hat sich die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA in einer ersten Stellungnahme vorsichtig auf die Seite des Leichtathletik- Weltverbandes IAAF gestellt.

Die untersuchten Bluttests könnten auf keinen Fall einen definitiven Doping-Beweis erbringen, sondern bestenfalls als Hinweis auf Doping-Missbrauch gewertet werden, erklärte die WADA am 14. August. Von einem Doping-Beweis zu sprechen, wäre in diesem Fall „eine leichtsinnige, wenn nicht sogar verleumderische Anschuldigung“.

Die ARD und die britische Zeitung „Sunday Times“ hatten auf der Basis einer Datenbank der IAAF 12 000 Bluttests von rund 5000 Läufern in den Ausdauerdisziplinen untersuchen lassen. Nach diesen Recherchen wurde ein Drittel aller Medaillen bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen von 2001 bis 2012 von Athleten mit dopingverdächtigen Werten gewonnen. Die IAAF hat von Anfang an betont, dass diese Ergebnisse nicht als Doping-Beweise gewertet werden könnten. Allerdings hatten ARD und „Sunday Times“ dies auch nie behauptet, sondern immer nur von dopingverdächtigen Werten gesprochen.

Die WADA hatte den Fall sofort an eine Untersuchungskommission unter Leitung ihres früheren Präsidenten Dick Pound weitergereicht. Diese Kommission habe nun ihre Arbeit zu den neuesten Enthüllungen aufgenommen und am Donnerstag in der IAAF-Zentrale mit der Auswertung der Blutproben begonnen, teilte die Anti-Doping-Agentur mit.

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