Uralt-Weltrekord: Schult zieht an Owens vorbei

Daegu (dpa) - Diskus-Riese Jürgen Schult ist am berühmten Jesse Owens vorbeigezogen. Ohne etwas dafür zu tun, rückte der 51 Jahre alte Neubrandenburger auf Platz 1 der langlebigsten Leichtathletik-Weltrekorde in einer olympischen Disziplin vor.

Am 6. Juni 1986 hatte der Mecklenburger die Zwei-Kilo-Scheibe in Neubrandenburg 74,08 Meter weit geschleudert. Nach 25 Jahren und 80 Tagen hat Schult nun Owens abgelöst. Jesse Owens' Weitsprung-Weltrekord von 8,13 Meter hielt immerhin von 1935 bis 1960 allen Angriffen stand - aber eben „nur“ 25 Jahre und 79 Tage. Damit ist der Amerikaner, der 1936 in Berlin viermal Olympia-Gold holte, jetzt die Nummer zwei in der Liste der Langzeit-Weltrekordler. Schult ist heute Bundestrainer; Owens starb 1980.

Der älteste Europarekord gehört Olympiasieger, Welt- und Europameister Schult allerdings nicht: Denn die 19,72 Sekunden, mit denen der Italiener Pietro Mennea am 12. September 1979 über 200 Meter gestoppt wurde, halten seit fast 32 Jahren allen Sprint-Attacken stand.

Nur einmal hat der Schult-Weltrekord, der auch von vielen Zweifeln der Anti-Doping-Kämpfer begleitet wurde, mächtig gewackelt und wäre fast gefallen: Vor elf Jahren kam Doppel-Olympiasieger Virgilijus Alekna bis auf 20 Zentimeter an die Fabelweite des Deutschen heran - das ist weniger als der Durchmesser der Scheibe. Der Litauer erreichte in Kaunas 73,88 Meter, bis heute Platz zwei in der „ewigen“ Weltbestenliste.

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