Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall Friedrich

Marburg (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Marburg hat Ermittlungen gegen einen Mann aufgenommen, der Hochspringerin Ariane Friedrich sexuell belästigt haben soll. Es geht um den Vorwurf der Beleidigung, sagte eine Behördensprecherin und bestätigte damit Medienberichte.

Es werde zudem geprüft, ob gegen den Beschuldigten aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf auch wegen der Verbreitung pornografischer Schriften ermittelt werde. Er soll Deutschlands bester Hochspringerin eine E-Mail geschickt haben, in der ihr ein Foto seines Geschlechtsteils anbot. Nach Angaben der Sprecherin hatte Friedrich selbst Anzeige erstattet. Ermittler hätten die Wohnung des Mannes durchsucht und Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet würden.

Friedrich, im Hauptberuf Polizeikommissarin in Darmstadt, hatte die Belästigung des vermeintlichen Täters auf der Online-Plattform Facebook öffentlich gemacht und auch seinen Namen genannt. Dafür war sie zum Teil heftig kritisiert worden. Daraufhin hatte sie sich zuletzt von der Öffentlichkeit abgeschottet und deshalb sogar immer wieder neue, unbekannte Trainingsorte aufgesucht. Trotz der Aufregung werde ihre Olympia-Vorbereitung nicht beeinträchtigt, hatte die Sportlerin am Donnerstag in Berlin gesagt.

Das hessische Bereitschaftspolizeipräsidium prüft derzeit, ob bei der deutschen Rekordhalterin ein Verstoß gegen dienstliche Pflichten vorliegt. Die Bewertung ist noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher.

Vonseiten der Staatsanwaltschaft muss die Leichtathletin mit keinen Konsequenzen rechnen. Einer Anzeige gegen die Sportlerin werde nicht nachgegangen, teilte die Behörde am Freitag in Darmstadt laut „hr-online.de“ mit. Es gebe keinen Anlass für ein Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass Friedrich die richtige Person geoutet habe.

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