Spiegelburg springt Hallenrekord - Sailer Dritte

Karlsruhe (dpa) - Den deutschen Rekord geknackt und den dritten Saisonsieg gefeiert: Stabhochspringerin Silke Spiegelburg ist drei Wochen vor der Hallen-EM der Leichtathleten schon in Topform.

Beim internationalen Meeting in Karlsruhe verbesserte die 24 Jahre alte Leverkusenerin ihre eigene Bestmarke in der Halle um einen Zentimeter auf 4,76 Meter. „Das war einfach nur super“, sagte sie.

Spiegelburg ist Freiluft- und Hallen-Vizeeuropameisterin. Ihr Sieg vor der Russin Aleksandra Kirjaschowa sowie Kristina Gadschiew aus Zweibrücken (beide 4,61) war bereits der dritte Erfolg in diesem Jahr nach den Meetings in Stuttgart und Leverkusen. „Ich habe in diesem Winter einiges verändert und meinen Anlauf verlängert. An Karlsruhe hatte ich aber immer schon nur gute Erinnerungen“, sagte sie.

Sprint-Europameisterin Verena Sailer belegte in ihrem ersten Saisonrennen nach überstandener Rückenverletzung den dritten Platz. Vor 4500 Zuschauern in der ausverkauften Europahalle musste sich die 25 Jahre alte Mannheimerin Marija Rjemjem aus der Ukraine (7,15) und Ezinne Okparaebo aus Norwegen (7,17) geschlagen geben. Mit einer Zeit von 7,28 Sekunden erfüllte Sailer dafür die Norm für die EM in Paris. „Ich bin total froh, dass ich das gleich im ersten Wettkampf geschafft habe. Es hat Spaß gemacht“, meinte sie.

Während Sailer noch mit Trainingsrückstand zu kämpfen hat, verzichtete Hürdensprinterin Carolin Nytra ganz auf einen Start in Karlsruhe. „Sie hat ihre alte Verletzung wieder gespürt“, erklärte Trainer Rüdiger Harksen. Die EM-Dritte aus Mannheim plagt sich mit einer Sehnenreizung am Sitzbein.

In Abwesenheit von Nytra und Hallen-Weltmeisterin Lolo Jones aus den USA bestätigte die Amerikanerin Kellie Wells ihren Sieg von Düsseldorf. Die 28-Jährige lief mit 7,82 Sekunden sogar eine Weltjahresbestzeit. Das Gleiche gelang Mercy Njoroge aus Kenia über 3000 Meter der Frauen in 8:42,75 Minuten sowie dem schon 34-Jährigen Kim Collins im 60-Meter-Vorlauf in 6,50 Sekunden. Das Finale gewann dann allerdings der Jamaikaner Lerone Clarke (6,52).

Für den absoluten internationalen Höhepunkt sorgte David Oliver. Der 28 Jahre alte Amerikaner gewann über 60 Meter Hürden in starken 7,40 Sekunden. Der lange verletzte Olympiasieger Liu Xiang aus China war chancenlos gegen den ehemaligen Football-Spieler und lief in 7,55 Sekunden nur auf den dritten Platz.

Nytras Freund Sebastian Bayer (Hamburg) erreichte im Weitsprung mit 7,95 Metern ebenfalls Platz drei. Zum Sieg fehlten dem Hallen- Europameister im knappsten Wettkampf des Tages trotzdem nur zwei Zentimeter: Sieger Ignisious Gaisah aus Ghana sprang 7,97 Meter weit, der Zweitplatzierte Louis Tsatoumas aus Griechenland 7,96 Meter. „Das war heute technisch schlecht“, sagte Bayer. „Wenn man die Wettkämpfe in Stuttgart und Karlsruhe betrachtet, dann sind 8,10 Meter drin. Bei den deutschen Meisterschaften klappt es dann hoffentlich besser.“

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