Continental Cup Speerwerfer Röhler: „Noch 60, 70 Prozent“ im Akku

Berlin (dpa) - Zum letzten Wettkampf einer „sehr guten Saison“ kommt Speerwurf-Europameister Thomas Röhler mit dem Auto.

Continental Cup: Speerwerfer Röhler: „Noch 60, 70 Prozent“ im Akku
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Der Thüringer freut sich schon auf den Continental Cup in Tschechien, die Fahrt von Jena nach Ostrava dauert sechs Stunden, und sein sechster Sieg im EM-Jahr würde ihm 30.000 Dollar (25.800 Euro) Urlaubsgeld bringen. Doch über ein Novum bei dem Team-Event der Leichtathleten kann der Thüringer nur den Kopf schütteln. „Das ist ein echt verrücktes Regelwerk: Du kannst im ersten Versuch Weltrekord werfen und bist dann in der fünften Runde gar nicht mehr dabei“, sagte Olympiasieger Röhler der Deutschen Presse-Agentur.

Um die dritte Auflage des Kontinental-Vergleichs spannender zu machen, gilt für alle Stoß- und Wurfkonkurrenzen: In den vierten Durchgang kommen nur die vier besten von acht Startern. Dann scheiden zwei aus, und die fünfte Runde wird zu einem echten Duell. Nur das Ergebnis im Finale entscheidet - auch über die Prämien: Der Sieger bekommt 30 000, der Zweite 15 000 Dollar. Klasse macht Kasse: Der Weltverband IAAF lobt insgesamt 2,686 Millionen US-Dollar (2,309 Millionen Euro) aus. Vier Teams kämpfen in Ostrava um den Sieg: Europa, Afrika, Amerika (Nord, Mittel, Süd) und Asien-Pazifik.

Zehn Tage nach seinem dritten Platz beim Diamond-League-Finale in Zürich holt Röhler am Sonntag (16.05 Uhr) noch einmal zum großen Wurf aus. „Ostrava ist für mich eine Zugabe zu einer sehr guten Saison. Aber Fakt ist, dass so eine Batterie endlich ist. Bei mir hat der Akku noch 60, 70 Prozent“, sagte der 26-Jährige, der im schmucken Mestsky-Stadion bereits seinen 16. Wettkampf in dieser Saison bestreitet.

Dort will der Olympiasieger noch einmal Spaß haben - und natürlich um den Sieg kämpfen. „Im Leistungssport willst du immer der Beste sein“, betonte der Jenenser. „Ich mache keine halben Sachen. Da geht's ja auch um meine Sportlerehre. Das ist eben das Leistungssportler-Gen.“

Kumpel Andreas Hofmann, der in Zürich zum ersten Mal die Diamond League gewonnen hatte, drückt seinem Dauerrivalen Röhler diesmal die Daumen. „Der soll das Ding machen!“, sagte der deutsche Meister und EM-Zweite der dpa. Röhler macht Kasse, und Hofmann erst mal Urlaub mit seiner Freundin - danach geht es in den „Club der Besten“. Die Deutsche Sporthilfe lädt die Asse vom 23. bis 30. September diesmal in den Aldiana Club Costa del Sol in Südspanien ein.

An Spaniens Sonne denkt Röhler noch nicht, erst kommt Ostrava. Dort ist er mit seiner Saisonbestleistung von 91,78 Metern im Feld der acht Speerwerfer die klare Nummer 1 - vor dem Tschechen Jakub Vadlejch (89,02 Meter). „Ich fühle mich noch frisch“, sagt der Schützling von Trainer Harro Schwuchow.

Von seinen 1300-Euro-Speeren aus Karbon oder Aluminium hat Röhler in dieser Saison schon fünf verschlissen und aussortiert. „Das passiert durch die Abnutzung an der Spitze“, erklärt er. „Und zwei sind mir durch Volltreffer von anderen Speeren kaputt gegangen. Aber die schmeiße ich nicht weg“, erzählt Röhler und schmunzelt: „Die werden jetzt in die Reihe der Trainingsspeere aufgenommen.“

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