Leichtathletik-DM : Robert Harting: Pleite oder Party in Nürnberg?
Nürnberg (dpa) - Pleite oder Party? Diskus-Olympiasieger Robert Harting will bei seinen letzten deutschen Meisterschaften noch einmal zum großen Wurf ausholen: Schnappt sich der Berliner im Nürnberger Max-Morlock-Stadion seinen elften Titel, hätte er auch das Ticket für die Heim-EM gebucht.
Und wieder auf den letzten Drücker, wie 2016, bei der Zittersieg-Qualifikation für Olympia. Ein Scheitern im Quali-Krimi schließt der 33-Jährige auch diesmal aus. „Es ist überhaupt keine Option für mich, zu Hause zu bleiben. Ich hoffe nicht, ich glaube dran!“, sagte Harting der Deutschen Presse-Agentur.
Der dreimalige Weltmeister muss in seiner Abschiedssaison kämpfen und die Zähne zusammenbeißen. Eine angerissene Quadrizepssehne im rechten Knie macht ihm zu schaffen, er ist älter geworden und längst nicht mehr der Alte. Von einem „3000er Puzzle“ sprach Harting im Frühsommer, um die schwierige Abschiedssaison und seine Leiden ins Bild zu setzen. „Wenn ich das 3000er Puzzle nehme, dann habe ich jetzt 1975 Teile zusammen“, sagt er nun lachend. „Also bin ich bei zwei Dritteln meiner Leistung. Aber es ist jetzt viel angenehmer, weil es nicht mehr so weh tut.“
Vier Diskus-Recken müssen sich am Samstag (18.05 Uhr) um zwei Fahrkarten für die Leichtathletik-Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion (6. bis 12. August) streiten. Nur Rio-Olympiasieger Christoph Harting hat das Ticket schon in der Tasche - die deutsche Nummer 1 dieses Jahres profitierte von der Vor-Nominierung. Um seinem jüngeren Bruder zu folgen, müsste Robert Harting zumindest den Olympia-Dritten Daniel Jasinski (Wattenscheid/66,59 Meter) noch vom dritten Rang der deutschen Bestenliste verdrängen - oder siegen. Derzeit ist Harting mit 65,13 Metern nur die Nummer 5.