Reus kritisiert Doping-Praxis

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche 100-Meter-Rekordhalter Julian Reus hat erneut das große Doping-Problem in der internationalen Leichtathletik angeprangert.

Reus kritisiert Doping-Praxis
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„Es ist Fakt, dass die Amerikaner bei der WM in Peking mit drei Mann die Staffel bestritten, die schon wegen Dopings gesperrt waren: Mike Rodgers, Tyson Gay und Justin Gatlin. Toll finden wir das nicht“, sagte der 28-Jährige in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Ähnlich sei es 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking gewesen. Medienberichten zufolge wurde der Jamaikaner Nesta Carter dort nachträglich des Dopings überführt. „Er gehörte auch bei Olympia 2012 und der WM 2013 und 2015 zur jamaikanischen Staffel. Bei diesen beiden Weltmeisterschaften sind wir jeweils Vierte geworden“, meinte Reus. „Da sagt man dann schon: Scheiße.“

Reus regte an, alle Doping-Proben von Carter aus den Jahren 2008 bis 2016 noch einmal zu untersuchen. „Für Moskau 2013 und Peking 2015 liegen keine positiven Tests vor. Aber wenn jemand 2008 betrogen hat und das 2016 festgestellt wird, warum hätte der in der Zwischenzeit damit aufhören sollen?“, meinte der deutsche Meister vom TV Wattenscheid. „Es wäre logisch, nun alle Proben von Nesta Carter in den Jahren danach zu analysieren. Warum soll er da nicht betrogen haben? Er war ja durchgekommen damit.“

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