Kugelstoßer Storl holt Silber bei Hallen-WM

Istanbul (dpa) - Nur zwölf Zentimeter fehlten Kugelstoß-Koloss David Storl diesmal zum Sieg. 189 Tage nach seinem sensationellen Gold-Coup von Daegu musste sich der Chemnitzer bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Istanbul mit dem zweiten Platz zufriedengeben.

Im Finale lag der 21-Jährige mit 21,88 Metern lange auf Erfolgskurs, doch Drehstoß-Spezialist Ryan Whiting schnappte ihm im vorletzten Versuch das Gold noch weg. Der US-Amerikaner wuchtete die 7,26 Kilo schwere Eisenkugel 22,00 Meter weit - das war der Sieg. Bronze in einem hochklassigen Finale eroberte Polens Olympiasieger Tomasz Majewski mit 21,72 Metern.

„Das war ein Wahnsinns-Wettkampf. Ich bin voll zufrieden: 21,88 Meter, persönliche Bestleistung und eine Medaille - das war mein Ziel“, sagte Storl und gratulierte dem neuen Weltmeister: „Das kann immer mal passieren, dass einem Drehstoßer so ein Ding rausrutscht.“

Storl konnte sich auch über Silber freuen - und mit einer Platz-Prämie von umgerechnet 15 150 Euro trösten. Der Chemnitzer verpasste die große Chance, schon mit 21 Weltmeister bei Jugend (2007) und Junioren (2008) sowie bei der Freiluft- (2011) und Hallen-WM (2012) zu werden.

Dabei war er schon in der Qualifikation hellwach und weckte seine 22 Kugelstoß-Konkurrenten mit einem Paukenschlag: 21,43 Meter! „Ralf Bartels hat mir gestern Abend noch eine SMS geschickt und mir Mut gemacht“, sagte er nach der Frühschicht in der Ataköy Athletics Arena. „Du schaffst es!“, funkte Bartels Richtung Bosporus.

„So wie der Stoß von Storli aussah, ist da sicher noch was drin“, meinte auch sein Mitstreiter Candy Bauer, dem mit 19,60 Meter genau 44 Zentimeter zum Finale der besten Acht fehlten. Titelverteidiger Christian Cantwell aus den USA, der schon dreimal Gold gewann, ist nicht am Start. Bislang einziger deutscher Kugelstoß-Weltmeister in der Halle bleibt damit der Berliner Ulf Timmermann, der 1987 und 1989 gewann.

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