IAAF-Präsident: Kein Mangel an Präsidenten-Kandidaten

Barcelona (dpa) - IAAF-Präsident Lamine Diack ist um seine Nachfolge im Leichtathletik-Weltverband nicht bange. „Es gibt keinen Mangel an ausgezeichneten Kandidaten zur Übernahme meiner Präsidentschaft“, sagte Diack in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Festlegen will er sich aber nicht, ob er den Olympia-Organisator Sebastian Coe (Großbritannien) oder den früheren Weltklasse-Stabhochspringer Sergej Bubka (Ukraine) bevorzugen würde. „Immer, wenn ich dazu gefragt werde, gebe ich die gleich Antwort. Wir sind sehr glücklich, in der Leichtathletik Männer wie Sergej Bubka und Sebastian Coe zu haben“, erklärte der 79-jährige Senegalese, der seit 1999 im Amt ist und 2015 nicht wieder antreten will.

Die IAAF feiert an diesem Wochenende in Barcelona ihr 100-jähriges Bestehen. „Die Leichtathletik ist zu einer der wichtigsten sportlichen Aktivitäten auf dem Planeten geworden“, stellte Diack fest. Außerdem sei die Leichtathletik die Sportart Nummer eins der Olympischen Spiele und die 1983 geschaffene Weltmeisterschaft das drittgrößte Sportereignis der Welt nach Olympia und der Fußball-WM. „Also ja, ich würde zustimmen, dass die letzten 100 Jahre überwiegend eine Erfolgsgeschichte war“, meinte der Afrikaner.

Allerdings hat die Leichtathletik auch eine große Doping- Vergangenheit und -Gegenwart. Zurzeit sind weltweit über 200 Leichtathleten deshalb gesperrt. „Der Betrug durch Doping ist eine Geißel. Die IAAF wird weiterhin unerschütterlich Doping verfolgen“, erklärte Diack. „Wir werden in unserer Entschlossenheit nicht nachlassen und alles in unserer Macht stehende tun, um Betrug zu bekämpfen.“ Wenn die Öffentlichkeit erkennen würde, dass die IAAF „ehrlich und klar“ das Problem lösen will, „dann wird das negative Bild, das durch Dopingfälle produziert wird, abgebaut werden“.

Stolz ist der IAAF-Präsident auf die Rolle, die die Leichtathletik bei den Olympischen Spielen in London gespielt hat. „London hat all unsere Erwartungen übertroffen und bot eine unglaubliche Chance, die Sportart im bestmöglichen Licht zu präsentieren“, befand Diack. „Niemand, der die Wettkämpfe in London angeschaut hat, zweifelt an der Position der Leichtathletik bei Olympia.“

Ein Glücksfall ist für die IAAF der Supersprinter Usain Bolt aus Jamaika, der an der Themse wie vier Jahre zuvor in Peking dreimal Gold gewann.„Man kann den Fakt nicht ignorieren, dass Usain Bolt der berühmteste Star aller Sportarten auf der Welt ist“, sagte Diack. „Ohne Ausflüchte: Ein Star seiner Statur hat einen enormen Werbewert für die Leichtathletik.“

Dass es nach einem Rückzug von Bolt mit der Sportart bergab gehen könnte, befürchtet Diack nicht. „Neue charismatische Charaktere tauchen immer wieder auf. Wir sind ein elastischer Sport, dessen innewohnende Unvorhersehbarkeit der Kern der ewigen Magie der Leichtathletik ist.“

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