Düsseldorf. Schwanitz gewinnt World Indoor Tour der Leichtathleten

Düsseldorf. · Die ehemalige Kugelstoß-Weltmeisterin sichert sich in Düsseldorf den Gesamtsieg.

 Kugelstoßerin Christina Schwanitz war trotz Gesamtsieg mit ihrer Weite von 19,14 Metern nicht ganz zufrieden.

Kugelstoßerin Christina Schwanitz war trotz Gesamtsieg mit ihrer Weite von 19,14 Metern nicht ganz zufrieden.

Foto: dpa/Jan Woitas

Ein stimmungsvolles und von Weltklasse-Leistungen geprägtes Finale der World Indoor Tour in Düsseldorf hat am Mittwoch für glänzende Werbung für die Leichtathletik gesorgt. Ein begeisterungsfähiges Publikum in der mit 2100 Zuschauern seit langem ausverkauften Arena-Halle, eine nahezu perfekte Organisation und spannende Wettbewerbe ließen die Herzen der Fans dieser Sportart endlich mal wieder höherschlagen.

Gleich zu Beginn des World-Tour-Finales in der Düsseldorfer Arena-Sporthalle sorgte Christina Schwanitz für den ersten nationalen Höhepunkt. Sie sicherte sich nicht nur den Tagessieg, sondern auch den Gesamtsieg der Tour, der mit 20 000 Dollar dotiert ist. Die sächsische Kugelstoßerin war allerdings mit ihren 19,14 Meter trotz Erkältung nicht zufrieden. „Ich hoffe, dass es bei der Hallen-EM in Glasgow bei mir runder läuft“, sagte die Weltmeisterin von 2015, die auch mit den Veranstaltern haderte. „Das Publikum hier ist großartig, aber dass unser Wettbewerb wegen mehrerer Interviews unterbrochen wird, kann ich nicht verstehen.“

In weiteren sechs der neun ausgerichteten Tour-Wettbewerbe fiel in Düsseldorf noch die Entscheidung über den Tour-Sieg und das Preisgeld. Nur Jarrett Eaton (USA/60 Meter Hürden) und Ewa Svoboda (Polen/60 Meter) lagen bereits vorher in der Punktewertung uneinholbar in Front. Und ausgerechnet Eaton leistete sich im Vorlauf einen Fehlstart und schied aus. „Jetzt mach’ ich erst einmal Pause und kann mir ein paar Cheeseburger und Pizza leisten“, sagte der frustrierte US-Boy nach seiner halben Ehrenrunde.

Beim Finale über 60 Meter lag ebenfalls keiner der drei gestarteten US-Amerikaner ganz vorne. Den Sieg sicherte sich der als „China-Kracher“ bekannte Su Bin Chang. In 6,49 Sekunden lief der asiatische Meeting-Rekordhalter (6,43) ins Ziel und hatte acht Hundertstel Vorsprung auf Bryce Robinson (USA), der persönliche Bestzeit lief. Ein solcher Rekord gelang auch der Siegerin Marie-Josée Ta Lou beim 60-Meter-Lauf der Frauen, die mit 7,01 Sekunden zusätzlich noch eine neue Jahresweltbestleistung aufstellte.

Einen spannenden Wettkampf lieferten sich die Frauen beim Stabhochsprung. Vor dem Finale lagen drei Springerinnen punktgleich vorne, und sie waren alle in Düsseldorf am Start. Die griechischen Fans schafften es nicht, Katerina Stefanidi und Nikoleta Kiriakopoulou zum Sieg zu treiben. Anzehlika Sidorova (Russland) holte sich diesen mit 4,77 Meter und die 20 000 Dollar.

Die Konkurrenz über 1500 Meter der Männer war mit Spannung erwartet worden und erfüllte auch die Hoffnungen auf ein spektakuläres Rennen. Favorit Samuel Tefera (Äthiopien) wurde vom Norweger Jakob Ingebrigtsen auf der Schlussgeraden mit neuem Landesrekord für den Sieger noch abgefangen. Nicht nur bei und nach diesem Rennen wurden die Düsseldorfer Zuschauer ihrem glänzenden Ruf gerecht, und sie blieben in der Halle, bis auch der Sieger im Hochsprung feststand. Der Leverkusener Mateusz Przybylko übersprang 2,25 Meter und wurde Dritter. Naoto Tobe holte sich in Düsseldorf mit 2,34 Metern Tages- und Gesamtsieg.

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