Continental Cup Amerika entthront Europa - Röhler siegt und kassiert

Ostrava (dpa) - Speerwurf-Europameister Thomas Röhler hat seine Saison mit dem sechsten Sieg grandios beendet und sich mit 30 000 US-Dollar Prämie in den Urlaub verabschiedet.

Continental Cup: Amerika entthront Europa - Röhler siegt und kassiert
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Der 26 Jahre alte Olympiasieger aus Jena blieb im K.o.-Duell nervenstark und gewann die Konkurrenz am Sonntag mit 87,07 Metern im entscheidenden fünften Versuch. Für den Thüringer, der in Ostrava für das Team des entthronten Cup-Verteidigers Europa startete, war es der sechste Sieg im 16. Wettkampf der Saison. Bis dato letzter deutscher Speerwurfsieger bei einem Leichtathletik-Weltcup - dem Vorgänger des Continental Cups - war vor 33 Jahren Ex-Weltrekordler Uwe Hohn.

„Durch die neuen Regeln und die Messprobleme des Kampfgerichts war das ein schwieriger Wettkampf - aber eine ordentliche Weite und ein klarer Sieg als Saisonabschluss“, sagte Röhler der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sind zufrieden und planen die neue Saison.“

Das Team Amerika (Nord/Mittel/Süd) gewann den Kontinental-Vergleich nach 2010 zum zweiten Mal. Mit 262 Punkten setzten sich die Amerikaner vor Europa (233), Asien-Pazifik (188) und Afrika (142) durch.

Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong (Zweibrücken) vergab den greifbaren Sieg mit schwachen 55,05 Metern erst in der letzten Runde im Duell mit der Chinesin Huihui Lyu (57,88). Dritte Plätze für Europa steuerten Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo, Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz bei.

Um die Wettbewerbe spannender zu machen, hat der Weltverband IAAF in Ostrava nicht nur ein Gesamtpreisgeld von 2,686 Millionen US-Dollar (2,309 Millionen Euro) ausgelobt, sondern auch neue Formate getestet. So gab es in den Wurf- und Sprungdisziplinen (Weit-/Drei-) jeweils fünf Durchgänge. Nur das Finalduell in Runde fünf entschied schließlich über den Sieger. Für die beste Leistung in jeder der 34 Einzeldisziplinen wurden 30.000 Dollar (25.800 Euro) ausgelobt.

Schon im Vorfeld gab es Bedenken bei einigen Athleten. „Das ist ein echt verrücktes Regelwerk: Du kannst im ersten Versuch Weltrekord werfen und bist dann in der fünften Runde gar nicht mehr dabei“, hatte Röhler gesagt. „Ich hoffe die IAAF bemerkt, dass dieses Format für die technischen Wettbewerbe Müll ist“, wetterte der australische Weitspringer Henry Frayne auf Twitter.

Diskuswurf-Olympiasiegerin Sandra Perkovic kostete das Experiment den Sieg. Die Kroatin packte zwar mit 68,44 Metern den besten Wurf aus, wurde aber nur Zweite: Im entscheidenden Duell war ihr Wurf ungültig, die bis dahin nur zweitplatzierte Kubanerin Yaime Pérez musste nur noch liefern (65,30 Meter).

Lediglich drei Europameister von Berlin konnten einen Monat später auch in Ostrava glänzen: Siege feierten neben Speerwerfer Röhler noch Sifan Hassan (Niederlande) über 3000 Meter und die russische Hochspringerin Maria Lasitskene als neutrale Athletin.

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