Sportverband Landessportbund NRW wehrt sich gegen Schneeloch

Düsseldorf · Der noch amtierende Präsident Walter Schneeloch hat im Landessportbund NRW offenbar jeden Rückhalt verloren. Beide Seiten überhäufen sich mit Vorwürfen.

 Das angedachte Präsidium des Landessportbunds in NRW, das Samstag in Recklinghausen gewählt werden will (v.l.): Reinhard Ulbrich, Gisela Hinnemann, Diethelm Krause, Stefan Klett, der Nachfolger von Schneeloch wird, Jens Wortmann, Eva Selic und Michael Timm. Mona Küppers fehlt.

Das angedachte Präsidium des Landessportbunds in NRW, das Samstag in Recklinghausen gewählt werden will (v.l.): Reinhard Ulbrich, Gisela Hinnemann, Diethelm Krause, Stefan Klett, der Nachfolger von Schneeloch wird, Jens Wortmann, Eva Selic und Michael Timm. Mona Küppers fehlt.

Foto: LSB

Aufregung beim Landessportbund NRW in Duisburg: Auf die in einem internen Schreiben an die Mitgliedsverbände geäußerte Kritik des noch amtierenden Präsidenten des LSB NRW, Walter Schneeloch (wir berichteten), gegen ihn sei es im Präsidium zu einem „wahren Komplott“ gekommen, haben nun in einem weiteren Schreiben die anderen Präsidiumsmitglieder reagiert.

Demnach sei es seit mehr als einem Jahr zu „Meinungsverschiedenheiten über die künftige Arbeit zwischen ihm (Schneeloch) auf der einen Seite und allen übrigen Mitgliedern des Präsidiums sowie dem hauptberuflichen Vorstand auf der anderen Seite“ gekommen, heißt es. Der Vorstand des LSB NRW habe diese Streitigkeiten aber nie öffentlich gemacht. Im zweiten Halbjahr 2019 sei der Streit „insbesondere im Zusammenhang mit Fragen rund um das Sportbildungswerk im vierten Quartal eskaliert“, schreibt Gisela Hinnemann, Vizepräsidentin Leistungssport im Landessportbund NRW. Mit ihr unterzeichneten die übrigen Präsidiumsmitglieder das Schreiben, das wie die Ausführungen von Schneeloch selbst am Samstag an die Mitgliedsverbände gegangen sei. Fazit von Hinnemann: „Zuletzt fühlten sich die Präsidiumsmitglieder durch Walter Schneeloch nicht mehr vertreten.“

Der 72-Jährige sei von Hinnemann nicht zu überzeugen gewesen, auf eine neue Amtszeit zu verzichten und deshalb von den übrigen Präsidiumsmitgliedern gebeten worden, nicht mehr zur Wahl am 25. Januar anzutreten. Auch der LSB-Vorstand habe „einstimmig mitgeteilt“, dass man „keine Basis mehr für eine weitere Amtszeit mit Walter Schneeloch als Präsidenten“ sehe. Schneeloch habe daraufhin verzichtet.

Der Bensberger, seit 2005 LSB-Präsident und von 2006 bis 2018 auch Vizepräsident des DOSB, wird nun bei der Mitgliederversammlung am Samstag in Recklinghausen nicht anwesend sein und seine Ehrenmitgliedschaft empfangen können.

Er habe „herausragende Verdienste“, so Hinnemann. Aber seine Angriffe gegen den Vorstand des LSB weist das Präsidium zurück: „Der hauptberufliche Vorstand war in den vergangenen zehn Jahren Motor für die positive wirtschaftliche und programmatische Entwicklung des Landessportbundes. Wir sehen ihn als Garant für eine Fortsetzung dieser Entwicklung in den kommenden Jahren.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort