3. Liga KFC: Mbom gibt Bundesligadebüt

Krefeld · Der Ex-Spieler des KFC Uerdingen gab am Samstagabend gegen den FC Schalke 04 für Werder Bremen sein Debüt in der Fußball-Bundesliga.

 Jean Manuel Mbom (l.) spielte vergangene Saison noch für den KFC in der 3. Liga. Am Samstag gab er sein Bundesligedebüt für Werder Bremen.

Jean Manuel Mbom (l.) spielte vergangene Saison noch für den KFC in der 3. Liga. Am Samstag gab er sein Bundesligedebüt für Werder Bremen.

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Nach 89 Minuten war der Arbeitstag von Jean Manuel Mbom am Samstagabend auf Schalke beendet. Yuya Osako kam für den 20-Jährigen ins Spiel. Der Ex-Spieler des KFC Uerdingen hatte zuvor abgeliefert. Beim 3:1-Erfolg des SV Werder Bremen hatte Mbom sein Bundesliga-Debüt gefeiert und überzeugt. Nicht wenige Experten hatten dem deutschen Junioren-Nationalspieler, der in der vergangenen Saison von Bremen an den KFC verliehen wurde, zugetraut, den Sprung in den Bundesligakader beim Team von Trainer Florian Kohfeldt zu meistern. Nach einer starken Vorbereitung hatte Mbom das Erstrundenspiel des DFB-Pokals gegen Carl-Zeiss Jena noch aufgrund einer Mandelentzündung verpasst. Am 1. Bundesliga-Spieltag saß Mbom dann bereits auf der Bank der Bremer, kam aber bei der 1:4-Niederlage gegen Hertha BSC Berlin nicht zum Zuge. Eine Woche später beorderte Kohfeldt den Mittelfeldspieler dann prompt in die Anfangsformation. Mit Erfolg. Mbom, der beim KFC vornehmlich als defensiver Mittelfeldspieler vor der Abwehr agierte und in insgesamt 30 Partien für die Krefelder auf dem Platz stand (ein Tor), beackerte gegen die krisengebeutelten Schalker die rechte Mittelfeldseite. Wie auch in der 3. Liga überzeugte der 20-Jährige gegen die Knappen durch Einsatz und Laufbereitschaft. Auch KFC-Trainer Stefan Krämer nutzte den Samstagabend, um sich das Bundesliga-Topspiel anzuschauen. Sein Urteil zur Leistung von Mbom: „Ich hab mich unheimlich für ihn gefreut und ihm auch eine Nachricht nach dem Spiel geschickt. Jean Manuel Mbom besitzt nicht nur fußballerisches Talent, sondern vor allem auch eine unglaubliche Mentalität.“

Beim KFC hätte man den gebürtigen Göttinger gerne noch eine weitere Saison in Blau und Rot gesehen. Doch die Bremer hatten andere Pläne mit ihrem Junioren-Nationalspieler. Eigentlich als Back-up für den etatmäßigen Rechtsverteidiger Theodor Gebre Selassie vorgesehen, scheint Mbom seine Rolle im Team von Trainer Kohfeldt im rechten Mittefeld gefunden zu haben. Die Zeit beim KFC sieht der 20-Jährige rückblickend als wegweseind für seine Karriere. „Ich bin in dem einen Jahr in Uerdingen als Mensch gereift und konnte viel mitnehmen“, sagte Mbom.

Der Umweg 3. Liga zahlt sich für den gebürtigen Göttinger aus

Eine Aussage, die seinen Ex-Trainer freut. „Es zeigt einfach, dass Talente über den kleinen Umweg 3. Liga enorm profitieren können.“ Mboms Leihe zeigt: Deutschlands dritthöchste Liga ist eine Spielklasse, in der sich junge, talentierte Spieler ihre Meriten verdienen können. Neben Mbom hatte mit Frank Evina ein weiterer Leihspieler des KFC im Sommer den Sprung in eine höhere Liga geschafft. Evina läuft seit dieser Saison für den Zweitligisten Hannover 96 auf, ist da bislang aber vor allem als Joker zum Einsatz gekommen.

Mit Boubacar Barry versucht sich indes ein weiterer Ex-Leihspieler des KFC noch mal in der 3. Liga. Barry heuerte vergangene Woche beim Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München an und trifft dort auf die ehemaligen KFC-Teamgefährten René Vollath und Tom Boere.

Mbom aber, so sagt Krämer, habe von den drei genannten Leihspielern der vergangenen Saison die größten Möglichkeiten, eine Bundesliga-Karriere anzustreben. „Er hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er Verantwortung übernehmen kann und will. Zudem ist er auf vielen Positionen einsetzbar und hat einen unglaublichen Willen.“ Krämer prophezeit seinem ehemaligen Schützling eine glänzende Zukunft. „An ihm wird Bremen noch Spaß haben. Er steht erst am Anfang seiner Karriere.“

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