3. Liga KFC Uerdingen gelingt der Befreiungsschlag

Krefeld · Der Drittligist gewinnt unter Stefan Reisinger 2:1 in Meppen. Manuel Konrad nach Trubel um Ponomarev-Imitation nicht im Kader.

Der eine Torschütze trägt den anderen auf dem Rücken: Assani Lukimya (2.v.l.) und Tom Boere (3.v.l.) trafen beim KFC-Auswärtssieg in Meppen.

Der eine Torschütze trägt den anderen auf dem Rücken: Assani Lukimya (2.v.l.) und Tom Boere (3.v.l.) trafen beim KFC-Auswärtssieg in Meppen.

Foto: Revierfoto

Fußball-Drittligist KFC Uerdingen hat nach einer turbulenten Woche mit der Entlassung von Heiko Vogel das Auswärtsspiel beim SV Meppen mit 2:1 gewonnen. Stefan Reisinger, der das Amt am vergangenen Mittwoch von Vogel übernommen hatte, gelang sein erster Sieg als verantwortlicher Trainer beim KFC. Die Krefelder, die in der Schlussphase zittern mussten, befreiten sich damit aus der Abstiegsregion. „Wir haben sehr solide verteidigt“, lobte Kapitän Jan Kirchhoff die Mannschaft. „Man spürt sehr große Erleichterung. Wir haben heute viel investiert, auch wenn man fußballerisch noch zulegen kann. Wir haben als Mannschaft den Sieg gestemmt“, befand Abwehrspieler Assani Lukimya, der zum 2:0 getroffen hatte.
Chronik:
Trainer Stefan Reisinger verzichtete auf Manuel Konrad im 18er-Kader. Eine Sprachnachricht war Ende der Woche aufgetaucht, in der kompromittierende Aussagen zu KFC-Boss Ponomarev zu hören waren. Sie soll von ihm stammen. Eine Suspendierung sei jedoch nicht der Fall, sagte KFC-Sprecher André Schahidi auf WZ-Nachfrage.

Kapitän Jan Kirchhoff begann als Innenverteidiger neben Assani Lukimya, Adam Matuschyk auf der Doppelsechs neben Jean-Manuel Mbom. Der erste Saisoneinsatz des Polen. In der Offensive erhielt Ali Ibrahimaj eine Chance in der Startelf. Drei Minuten waren gespielt, da lagen die Gäste vom Niederrhein schon in Führung. Freistoß Roberto Rodriguez, Kopfball Tom Boere. Der KFC wirkte nach der Führung stabil, stand defensiv kompakt und ging aggressiv zur Sache. Die Uerdinger standen ihren Gegenspielern immer wieder im Weg. Meppen kam kaum einmal gefährlich nach vorne.

Eine konzentrierte Vorstellung der Krefelder in den ersten 45 Minuten. „Wir müssen weiter dreckig und hart spielen“, sagte Geschäftsführer Nikolas Weinhart zur Pause. Immer im Hinterkopf: Die 2:3-Niederlage aus dem Februar an selber Stelle, als der KFC noch eine 2:0-Führung verspielte. Nach der Pause kamen die Emsländer auf, kamen zu einigen Abschlüssen. KFC-Torwart Lukas Königshofer musste zweimal gegen Willi Evseev und Marius Kleinsorge parieren. Die Krefelder kamen nur noch selten gefährlich nach vorne, besannen sich auf die Abwehrarbeit.

Bei Standards aber waren sie zur Stelle. Wieder Freistoß Rodriguez, diesmal köpfte Assani Lukimya ein zum 2:0 (80.). Der zweite Saisontreffer des Kongolesen. Die Spannung jedoch sollte nicht weichen. Luca Tankulic erzielte in der 89. Minute noch den Anschlusstreffer – und nicht wenige Zuschauer dürften sich an die Aufholjagd im vergangenen Winter erinnert gefühlt haben. Drei Minuten Nachspielzeit, doch immer wieder Unterbrechungen. Doch dann war es geschafft. Der dritte Saisonsieg für die Krefelder. Eine Niederlage nach Führung wie im Februar blieb dem neuen Trainer diesmal erspart: „Ich war davon überzeugt, dass wir es über die Zeit bringen“, sagte Reisinger.
Mann des Spiels: Er ist der Mann für die ruhenden Bälle. Und in Meppen zeigte sich seine Zielgenauigkeit im Zuspiel. Zweimal trat Roberto Rodriguez einen Freistoß in den Strafraum der Gastgeber, zweimal lieferte er damit die Vorlage zum Tor. „Er hat eine super Qualität bei Standards. Wir haben die Standards explizit einstudiert“, sagte Stefan Reisinger.
Moment des Spiels: Die frühere Führung schon nach drei Minuten. Freistoß Rodriguez, Flugkopfball Tom Boere. Nach all den Turbulenzen der vergangenen Tage fand der KFC gut in die Partie und setzte gleich ein Zeichen. Es war der Anfang einer allgemeinen Leistungssteigerung.

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