Kampfsportler bei Europaspielen mit Erfolg

Baku (dpa) - Die Tischtennis-Asse haben bei den Europaspielen im Team ohne Timo Boll das Finale verpasst, für die ersten deutschen Medaillen sorgten in Baku die Kampfsportler. Karateka Jonathan Horne verfehlte am Sonntag das deutsche Premieren-Gold in Baku nur knapp.

Kampfsportler bei Europaspielen mit Erfolg
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Der 26-jährige Kaiserslauterner unterlag im Finale des Gewichtslimits über 84 Kilogramm dem Türken Enes Erkan mit 1:2. „Ich bin froh, dass ich überhaupt Silber gewonnen habe, aber doch auch enttäuscht, dass es nicht für Gold gereicht hat“, sagte Horne.

Zuvor hatte Ringer-Erfolgsgarant Frank Stäbler mit Bronze die erste deutsche Medaille bei dem kontinentalen Multi-Sportevent geholt. „Es ist immer noch ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte der 25-Jährige am Sonntag. „Es ist großartig, Teil der großen Sportgeschichte zu sein.“ Sein Teamkollege Ramsin Azizsir sicherte sich ebenfalls Bronze.

Ohne den erkrankten Boll gelang den Tischtennis-Herren im Gegensatz zum Damen-Team nicht erhoffte Sprung ins Endspiel. Nach dem Ausfall des Rekord-Europameisters verlor die Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf trotz eines Kraftakts das Halbfinale im Team-Wettbewerb mit 2:3 gegen Frankreich.

Nach dem Auftaktsieg von Dimitrij Ovtcharov gewann Patrick Baum sein packendes Einzel gegen Simon Gauzy mit 3:2-Sätzen. Da Boll wegen einer Magen-Darm-Erkrankung passen musste, gingen zwei Punkte automatisch an Frankreich. Ovtcharov verlor das damit entscheidende Einzel überraschend mit 1:3 gegen den unbequemen Emmanuel Lebesson.

Nach den aussichtsreichen Kanuten greifen am Montag auch die Tischtennis-Damen nach Gold. Mit souveränen Siegen gegen Russland (3:0) und Tschechien (3:0) qualifizierte sich die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp für das Team-Endspiel. Dort trifft das favorisierte Europameister-Team am Montag (9.30 Uhr) auf die Niederlande oder die Ukraine. „Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Alle drei haben sehr ordentlich gespielt“, lobte Schöpp das Trio Shan Xiaona, Han Ying und Petrissa Solja.

Top-Turner Fabian Hambüchen erreichte die Finals am Boden und an den Ringen. Im Mehrkampf rangiert der 27 Jahre alte frühere Reck-Weltmeister nach den ersten drei Geräten mit 42,966 Punkten auf Platz sechs. „Für mich persönlich lief es gut, ich bin fehlerfrei durchgekommen“, sagte Hambüchen. Das deutsche Männer-Team konnte zunächst die Medaillen-Erwartungen nicht erfüllen und liegt bei Halbzeit nur auf Platz acht (83,831). Weit besser präsentierten sich die deutschen Turnerinnen, die nach zwei von vier Geräten hinter Russland Platz zwei in der Zwischenwertung einnehmen.

Bei ihrem Auftakt mussten die deutschen Volleyballerinnen gegen Bulgarien im vierten Satz gleich drei Matchbälle abwehren. Am Ende reichte es für den Vize-Europameister nach hartem Kampf noch zu einem 3:2 (25:22, 24:26, 10:25, 28:26, 15:10)-Erfolg.

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