Jetzt will Schweden auch Deutschland besiegen

Mit dem gestrigen 1:0-Auftakterfolg gegen Südkorea haben die Nordlichter Selbstbewusstsein getankt.

Jetzt will Schweden auch Deutschland besiegen
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Nischni Nowgorod. Nach dem geglückten WM-Auftakt haben die erleichterten Schweden gleich ein weiteres Ziel ins Auge gefasst. „Deutschland ist der nächste Gegner, den wir schlagen wollen“, sagte Trainer Janne Andersson nach dem 1:0-Auftakt seiner Schützlinge gegen Südkorea. Das Duell mit dem strauchelnden Weltmeister am Samstag in Sotschi bekommt eine nicht für möglich gehaltene Brisanz: Die Schweden können den Titelverteidiger mit einem Sieg ausschalten. Das wäre in der ruhmreichen WM-Geschichte das erste Vorrunden-Aus für Deutschland — zudem würde der zweite Sieg im zweiten Spiel wohl die sichere Achtelfinal-Qualifikation für das Drei-Kronen-Team bedeuten.

„Sie müssen jetzt gewinnen, das wird nicht leicht“, mahnte Matchwinner Andreas Granqvist, der in dem niveauarmen Kick gegen ganz schwache Asiaten mit einem verwandelten Foulelfmeter (65. Minute) für die Entscheidung sorgte. „Es ist wunderbar, dass wir gewonnen haben. Aber Mexikos Sieg macht die Gruppe noch ein bisschen härter für uns“, erklärte der 33 Jahre alte Kapitän, der auch als Zweikämpfer und Anführer überzeugte.

Die Schweden mussten in ungewohnter Rolle das Spiel selbst machen und taten sich dabei lange Zeit schwer. Klar ist: Gegen den stark unter Druck geratenen Weltmeister von Bundestrainer Joachim Löw erwartet Andersson und seine Elf ein ganz anderes Spiel. „Nach Mexikos Erfolg war es für uns noch wichtiger, dass wir auch die ersten drei Punkte holen“, betonte der Trainer. Er sei „glücklich und stolz“, sagte er nach dem 1:0 vor 42 300 Zuschauern in Nischni Nowgorod. Es war Schwedens erster Auftaktdreier seit 1958.

Heung-Min Son und Co. machten mit ihrem uninspirierten Auftritt nur wenig Hoffnung und könnten der Punktelieferant sein, wenn sich der WM-Vierte von 2002 nicht steigert. „Und jetzt kommen mit Deutschland und Mexiko auch noch sehr starke Gegner“, sagte Tottenhams Son, der selbst auf der rechten Offensivseite enttäuschte. Einzig der spontan ins Tor berufene Hyeon-Woo Jo überzeugte und bewahrte Südkorea vor einer noch höheren Niederlage. „Wir müssen schneller in die Spitze vorstoßen“, monierte Tae-Yong Shin.

Die Schweden hingegen hatten in ihrem ersten WM-Spiel seit 2006 eine Vielzahl von Chancen. Auch ohne den abgetretenen Superstar Zlatan Ibrahimovic kamen der Ex-Hamburger Marcus Berg und Kollegen immer wieder zu Abschlüssen. Für das Tor brauchte es aber den Videobeweis: Nach einem Foul an Viktor Claesson ließ der Referee weiterlaufen, entschied sich nach Sichtung der Videobilder aber doch für Strafstoß. Richtig — wie Südkoreas Trainer Shin später einräumte. dpa

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