Triathlon Hawaii am Main: Kampf der Ironman-Weltmeister vor der WM

Leipzig (dpa) - Am 8. Juli 2018 herrscht in Ironman-Deutschland Hawaii-Feeling. Bei der EM in Frankfurt/Main wird es zum spektakulären Kampf der Weltmeister kommen, nachdem Jan Frodeno seine Teilnahme zugesagt hat.

Triathlon: Hawaii am Main: Kampf der Ironman-Weltmeister vor der WM
Foto: dpa

Dort will der Weltmeister von 2015 und 2016 für die bittere Niederlage nach massiven Rückenbeschwerden auf Hawaii im vergangenen Oktober Revanche nehmen. „Ich hatte in Kona Pech und konnte nicht mitspielen und es hat jemand anderes gewonnen. Der Sieger ist der Lokalmatador (beim Rennen in Frankfurt) und startet auch 2018“, sagte Frodeno bei einer Fragerunde mit seinen Fans via Facebook.

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Gemeint ist Patrick Lange. Der Weltmeister von 2017. Nie absolvierte ein Athlet die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen in Kona in kürzerer Zeit. 8:01:40 Stunden benötigte Lange bei seinem sensationellen Auftritt vor allem beim finalen Marathon.

In Frankfurt will er im kommenden Jahr auch vor seinen hessischen Fans triumphieren. Erst recht, nachdem es in diesem Jahr für ihn dort nicht optimal gelaufen und er nach einigen Qualen nicht über Rang sechs hinausgekommen war. Frodeno hatte das Rennen wie im Jahr zuvor ausgelassen. 2015 hatte er in Frankfurt/Main gewonnen.

Ansonsten ist Frankfurt das Revier von Sebastian Kienle. 2014, 2016 und 2017 siegte der 33 Jahre alte Schwabe auf dem Römer, zweimal wurde er Zweiter. Noch weiß der Weltmeister von 2014 nicht, ob er 2018 in der Bankenmetropole dabei ist. Die Qualifikation für Hawaii hat der WM-Vierte dieses Jahres zumindest schon sicher, nachdem er den Ironman im mexikanischen Cozumel für sich hatte entscheiden können. Frodeno und Lange müssen ihre Tickets noch lösen.

„Ich habe in meiner Karriere nie die große Konkurrenz gescheut und würde natürlich sehr gerne meinen Europameister-Titel gegen Jan und Patrick verteidigen“, sagte Kienle. Die frühzeitige Qualifikation für Hawaii eröffne ihm aber neue Möglichkeiten. Ob er in der Vorbereitung auf den Ironman Hawaii neue Wege gehe, „werde ich in den nächsten Wochen entscheiden“.

Sein Kumpel Frodeno änderte mit der Entscheidung, schon vor Hawaii sich mit den Top-WM-Rivalen zu messen, seine Vorbereitungsstrategie. In diesem Jahr hatte er Duelle mit den härtesten Gegner vor Hawaii vermieden. Auf der Pazifik-Insel bremsten ihn dann schwere Rückenbeschwerden ein.

Frodeno, stets auf Optimierung bedacht, hatte sich die Taschen an seinem Rennanzug innen anfertigen lassen. Der nach Frodenos Schilderung ungewöhnlich große GPS-Transponder, den die Athleten tragen, drückte beim Radfahren permanent auf das Ischiasgelenk. Die Muskulatur verhärtete sich und drückte auf den Nerv. Frodeno quälte sich dennoch über die Laufstrecke, feuerte bei dessen Aufholjagd sogar den späteren Sieger Lange an und kam selbst nach über 9:15 Stunden ins Ziel.

In Frankfurt will Frodeno die Machtverhältnisse wieder gerade rücken aus seiner Sicht. Er hält dort immer noch den Streckenrekord, als er 2015 bei einem brutalen Hitzerennen nach 7:49:48 Stunden finishte. Kienle unterbot in diesem Jahr die Zeit, doch war die Radstrecke wegen Baustellen um drei Kilometer kürzer.

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