Wurf-Pech: DHB-Frauen verlieren bei Vestergaard-Debüt

Cluj (dpa) - Gut gespielt, aber dann doch mit Pech vom Siebenmeter-Punkt gescheitert: Die deutschen Handballerinnen haben zum Einstand von Bundestrainer Jakob Vestergaard einen Sieg aus der Hand gegeben und das Finale der Karpaten-Trophy hauchdünn verpasst.

Wurf-Pech: DHB-Frauen verlieren bei Vestergaard-Debüt
Foto: dpa

Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) verlor trotz einer überragenden Torfrau Katja Schülke das Halbfinale nach Siebenmeterwerfen mit 32:33 (12:13, 27:27) gegen den EM-Dritten Schweden. Im Spiel um Platz drei trifft die deutsche Mannschaft auf Weltmeister Brasilien, der gegen Gastgeber Rumänien mit 19:27 (9:13) verlor.

Vor 3000 Zuschauern im rumänischen Cluj war Shenia Minevskaja mit sechs Treffern beste Torschützin einer deutschen Mannschaft, die in der Schlussphase der regulären Spielzeit einen Drei-Tore-Vorsprung verspielte. Nur dank Nadja Nadgornaja, der mit dem Schlusspfiff der erneute Ausgleich gelang, rettete sich das DHB-Team ins Siebenmeterwerfen. Dort vergab ausgerechnet die ansonsten starke Rückkehrerin Nina Wörz den entscheidenden siebten Wurf.

„Ich hatte ein gutes Gefühl auf der Bank. Ich bin aber auch verärgert darüber, dass wir dieses Spiel noch aus der Hand gegeben haben. Ich bin auch deshalb enttäuscht, weil ein Sieg gegen den EM-Dritten möglich war“, sagte Vestergaard.

Für den 40 Jahre alten Dänen war es das erste Länderspiel seit seiner Berufung als Bundestrainer und Nachfolger seines Landsmannes Heine Jensen. Dieser musste nach dem enttäuschenden zehnten Platz bei der Europameisterschaft 2014 seinen Hut nehmen, wo die Deutschen unter anderem mit 32:39 gegen Schweden verloren hatten.

In den Karpaten lief bei der Revanche vieles besser. Wörz, die unter Jensen in den vergangenen Jahren nicht mehr berücksichtigt worden war, stand bei ihrem Comeback gleich in der Startformation und steuerte insgesamt vier Tore bei.

Angeführt von Torfrau Schülke, die zudem zahlreiche Gegenstöße mit langen Pässen einleitete, und Kreisläuferin Anja Althaus, die wegen einer Gesichtsverletzung eine Schutzmaske trug, stand die deutsche Abwehr meist sicher. Der Grund, warum der EM-Dritte fast durchgehend bis zum Halbzeitpfiff führte, war die schwache Chancenauswertung.

Dank Schülkes Paraden verkürzte die DHB-Auswahl den Rückstand dann nach dem 5:9 Tor um Tor, glich beim 10:10 erstmals aus. Weil in der zweiten Hälfte die Trefferquote deutlich höher war, ging Deutschland beim 16:15 erstmals in Führung, baute den Vorsprung beim 23:20 (49.) sogar auf drei Treffer aus. Doch hektische Aktionen brachten die Mannschaft mit 26:27 ins Hintertreffen, bevor Nadgornaja ausglich.

Für das DHB-Team ist das Turnier ein wichtiger Test auf dem Weg zur WM-Qualifikation. Am 7. Juni in Dessau-Roßlau und am 13. Juni in Astrachan geht es gegen Rekord-Weltmeister Russland um die Teilnahme an der WM in Dänemark und den Verbleib im Rennen um ein Olympia-Ticket für 2016.

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