Titelfavorit HSV verliert bei Rekordchampion Kiel

Kiel (dpa) - Tabellenführer HSV Hamburg hat das Prestige-Duell in der Handball-Bundesliga beim Rekordchampion THW Kiel verloren, die Meisterschale ist den Hanseaten aber kaum noch zu nehmen.

Mit 38:35 (19:18) setzten sich die Kieler vor 10 250 Zuschauern in der heimischen Sparkassen-Arena durch und reduzierten damit den Rückstand auf Spitzenreiter HSV auf fünf Punkte. In der umkämpften Partie ging es vor allem ums Renommee, jedoch nicht mehr um den Titel. Zu diesem hatte THW-Trainer Alfred Gislason dem Rivalen schon Tage zuvor gratuliert. „Der HSV ist durch. Für uns geht es darum, Platz zwei zu sichern“, lautete die Ansage des Isländers.

Die Kieler, die zuletzt zwei Bundesliga-Heimpartien verloren hatten, trafen auf hochmotivierte Hamburger, die vor dem ersten Meisterschaftsgewinn ihrer Vereinsgeschichte ein Ausrufezeichen beim Erzrivalen setzen wollten. Allerdings mussten sie in der temporeichen Partie schon früh auf Rückraumschütze Domagoj Duvnjak verzichten, der in der 15. Minute die Rote Karte wegen eines brutalen Fouls an Christian Zeitz gesehen hatte.

In dem hektischen Spiel, in dem das Schiedsrichtergespann sehr rigide pfiff, wandelten die Hanseaten den knappen Rückstand in der ersten Halbzeit in eine Drei-Tore-Führung (14:11/22.) um. Zur Pause lag wieder der THW (19:18) vorn. Die Führung wechselte in der zweiten Halbzeit erneut, ehe der THW in der letzten Viertelstunde aufdrehte und den Grundstein für den Erfolg legte. Zehn Minuten vor Ende hatten die Gastgeber fünf Tore Vorsprung.

Der zuletzt nicht immer sichere Torhüter des THW, Weltmeister-Schlussmann Thierry Omeyer, kam diesmal wesentlich besser zum Zuge und kaufte dem ansonsten sicheren Siebenmeterschützen Hans Lindberg zwei Strafwürfe ab. Nach den Misserfolgen räumte der Däne seinen Platz am Punkt für Michael Kraus, der mit zehn Toren treffsicherster HSV-Schütze war. Bei den Kielern traf Filip Jicha neunmal.

Der HSV musste nach 27 Spielen in der Bundesliga die erste Niederlage hinnehmen. Die Gastgeber bauten indes ihre Erfolgsbilanz mit dem Nordrivalen aus. Von 18 Duellen haben die Kieler nunmehr elf gewonnen. Der HSV steht bei drei Siegen, viermal gab es ein Remis. Der höchste Heimsieg der Kieler (34:22) ist sechseinhalb Jahre alt.

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