Ohne Herz: Berlin verliert in Eisenach - Hamburg siegt

Leipzig (dpa) - Bob Hanning ist ein Mann der klaren Worte. So benannte er auch nach der überraschenden 22:23-Pleite seiner Füchse Berlin beim Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach klar das Manko der Spieler.

„Jetzt hat es uns also auch mal erwischt. Ohne Herz und Leidenschaft gewinnt man eben nicht, auch nicht gegen Eisenach“, sagte der DHB-Vizepräsident und Manager der Hauptstadt-Handballer und war bedient.

Am Sonntag kam es dann für ihn und seine blamierten Mannen noch ärger: Der HSV Hamburg vergrößerte als Tabellendritter dank eines 29:24 (10:9)-Heimsieges gegen den Bergischen HC seinen Vorsprung auf die Füchse auf drei Punkte. Und die Rhein-Neckar Löwen gewann mit 37:27 (19:15) bei der HSG Wetzlar und verdrängten dadurch die Berliner auch noch auf den fünften Platz. An der Tabellenspitze bleibt der THW Kiel vor der SG Flensburg-Handewitt.

Während die Berliner am Samstagabend nach dem Abpfiff bedröppelt in die Kabine schlichen, wurden die Thüringer gefeiert. Nur die wenigsten hatten an diesen Coup geglaubt, umso größer die Freude über den ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen. Vor allem den achtfachen Torschützen Aivis Jurdzs und Faruk Vrazalic bekam der EHF-Cup-Teilnehmer aus der Hauptstadt nicht in den Griff.

Da halfen auch die Paraden von Nationalkeeper Silvio Heinevetter nichts. Vrazalic gelang 1:17 Minuten vor Schluss mit einem Siebenmeter das 23:22. In der hektischen Schlussphase parierte ThSV-Schlussmann Rene Villadsen 18 Sekunden vor dem Abpfiff noch einmal und machte somit die Überraschung perfekt. Durch die Niederlage verpassten die Berliner die Rückkehr auf den dritten Platz, Eisenach geht trotz des Erfolges auf einem Abstiegsplatz in die Spielpause zum Jahreswechsel.

Dagegen feiert der THW Kiel Weihnachten als Tabellenführer. Vor allem dank der zwölf Tore von Rückraumspieler Marko Vujin kam der Titelverteidiger gegen Schlusslicht TV Emsdetten zu einem mühevollen 35:28. Mit dem 17. Sieg am 19. Spieltag verteidigte der Rekordmeister Platz eins.

Während sich die Spieler nach der Partie mit Weihnachtsmützen vor den Fans zeigten, ergriff Kapitän Filip Jicha das Wort und sprach zu den Anhängern. „Ich möchte mich bei unseren Fans für die tolle Saison bedanken. Wir freuen uns jetzt auf fünf spielfreie Tage und können ein wenig Weihnachten genießen. Noch mehr freuen wir uns aber, dass wir uns hier am 26. alle wieder treffen. Dann werden wir den HSV Hamburg schlagen“, kündigte der Tscheche an.

Mit seinem neuen Trainer Uwe Jungandreas kam der SC Magdeburg zu einem 26:26 (12:10) bei HBW Balingen-Weilstetten. MT Melsungen erhielt für seine Europacup-Ambitionen durch das 28:28 vor heimischer Kulissen gegen den TuS N-Lübbecke einen Dämpfer.

Im Kampf um den Klassenverbleib hat der TSV GWD Minden einen wichtigen Sieg gefeiert. Die Ostwestfalen gewannen gegen Europacup-Starter TSV Hannover-Burgdorf mit 29:25. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Mit Göppingen und Hannover haben wir jetzt zwei starke Teams hier in der Halle besiegt“, sagte Mindens Coach Goran Perkovac.

Der VfL Gummersbach erkämpfte sich gegen den lange führenden TBV Lemgo einen 33:32. Den entscheidenden Treffer markierte Barna Putics eine Minute vor Schluss. Doch Matchwinner war Borko Ristovski, der in den letzten beiden Minuten drei Siebenmeter des TBV in Serie parierte und so den knappen Erfolg festhielt.

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