Kiel und Hamburg patzen - Löwen und Flensburg souverän

Hamburg (dpa) - Für Titelverteidiger THW Kiel wird der Weg zur nächsten deutschen Handball-Meisterschaft steiniger als erwartet.

Kiel und Hamburg patzen - Löwen und Flensburg souverän
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Das Team von Trainer Alfred Gislason stolperte erneut über die Hürde MT Melsungen und hat nach dem 29:30 (13:15) bei den Hessen nur noch drei Punkte Vorsprung vor den Rhein-Neckar Löwen, die die TSV Hannover-Burgdorf 37:19 (18:7) abfertigten. Kiel steht zehn Runden vor Saisonschluss bei 42:6 Punkten, die Löwen folgen mit 39:9 Zählern.

Der HSV Hamburg (38:10) verpasste es beim 26:26 (11:12) gegen den abstiegsbedrohten HBW Balingen-Weilstetten zu den Mannheimern aufzuschließen. Besser machte es die SG Flensburg-Handewitt, die den Füchsen Berlin eine empfindliche 20:31 (12:15)-Heimpleite beibrachte und vor den punktgleichen Hamburgern jetzt Dritter ist.

Für die Kieler ging mit der unerwarteten Niederlage eine Serie von neun Siegen zu Ende - und das ausgerechnet beim vermeintlichen Underdog, der sich schon einmal als Spielverderber für den deutschen Rekordmeister erwies. Melsungen hatte am 9. Dezember 2012 durch das 29:25 in der Sparkassen-Arena die Kieler Erfolgsgeschichte von 51 ungeschlagenen Bundesligaspielen und 101:1 Punkten in Serie beendet.

Noch schwerer als die Niederlage wiegt für den THW der Ausfall von Spielmacher Rasmus Lauge. Der Däne verletzte sich in der 44. Minute ohne Fremdeinwirkung erneut am rechten Knie. Eine MRT-Untersuchung soll Klarheit darüber bringen, ob es sich um einen Kreuzbandriss handelt. „Das mit Rasmus ist schade“, sagte THW-Trainer Alfred Gislason. Der Schlappe konnte der Isländer dennoch etwas Positives abgewinnen. „Wir haben das Spiel sogar gedreht. Dann haben wir dreimal frei verworfen und den Sieg verschenkt.“

Der HSV Hamburg fand gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Balinger nie zu seiner Linie und konnte am Ende froh sein, wenigstens noch einen Punkt erreicht zu haben. Starke Leistungen zeigten die beiden Torhüter Johannes Bitter (HSV) und Nikolas Katsigiannis (HBW). Die ersatzgeschwächten Berliner Füchse erlebten gegen die SG Flensburg-Handewitt ein echtes Debakel. Der Hauptstadtclub verlor mit 20:31 und musste eine bittere Lehrstunde über sich ergehen lassen. Weder im Angriff noch in der Abwehr erreichten die Füchse Normalform.

Die Löwen machten es gegen Hannover-Burgdorf besser und ließen gegen den Europacup-Starter keine Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen. 5158 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena feierten ihre Mannschaft schon nach der grandiosen ersten Halbzeit euphorisch. Am Ende stand der zwölfte Heimsieg nacheinander für die Badener, die seit einem Jahr nicht mehr zu Hause verloren haben.

Im Duell zweier ehemaliger Champions-League-Sieger landete der SC Magdeburg mit einem 29:26 (12:15) beim TBV Lemgo seinen ersten Auswärtssieg unter Interimscoach Uwe Jungandreas und zog in der Tabelle an den Ostwestfalen vorbei. Zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf vergab Aufsteiger Bergischer HC nach einer 11:10-Pausenführung mit einer 20:24-Heimniederlage gegen GWD Minden. Für Schlusslicht TV Emsdetten ist die Lage nach dem 27:32 (10:15) gegen Frisch Auf Göppingen noch ein Stück aussichtsloser geworden.

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