Keine WM im Free-TV - Verärgerung über IHF

Unterföhring (dpa) - Auch nach den Erfolgen der deutschen Handballer bei der WM wird es keine Live-Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen geben. Das sagte Sky-Sport-Vorstand Carsten Schmidt der Deutschen Presse-Agentur.

Keine WM im Free-TV - Verärgerung über IHF
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Der Pay-TV-Sender zeigt die wichtigsten der 88-WM-Spiele verschlüsselt für seine knapp vier Millionen Kunden, darunter die Begegnungen der deutschen Mannschaft. 50 Partien spielt der Sender kostenfrei im Internet ab.

„Überlegungen, an der Struktur der erworbenen Rechte etwas zu ändern, gibt es bei uns nicht“, betonte Schmidt. „Wir haben die Live-Rechte erworben, nachdem vonseiten des Rechtegebers mit den öffentlich-rechtlichen Sendern keine Einigung zustande gekommen ist. Nun freuen wir uns über die Erfolge der Mannschaft und über das große Interesse unserer Abonnenten an den Übertragungen.“

ARD und ZDF waren im Dezember aus den Verhandlungen ausgestiegen, weil aus ihrer Sicht die Forderungen nach einer Verschlüsselung der Satelliten-Übertragungen nicht zu erfüllen waren. Rechteinhaber ist das Al-Jazeera-Tochterunternehmen beIN Sports, das beim Handball mit der englischen Agentur Pitch zusammenarbeitet.

Der Präsident des Handball-Weltverbandes IHF hat den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern die Schuld an den geplatzten Verhandlungen gegeben. „ARD und ZDF haben ein zu niedriges Gebot abgegeben, das noch unter dem der WM 2011 lag“, sagte Hassan Moustafa der „Sport Bild“. „Da wollte der Rechteinhaber beIN Sports mehr. Das ist völlig legitim.“

Die Sender weisen das zurück. „Das ist eine Frechheit, da kann ich nur den Kopf schütteln“, sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Der IHF-Präsident habe das Angebot als „in Ordnung“ bezeichnet, berichtete Gruschwitz. Außerdem habe der Rechteinhaber „mit keiner Silbe über die finanzielle Seite des Angebots gesprochen“. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hatte mehrfach erklärt, dass mit dem Rechteinhaber nicht über Geld verhandelt worden sei.

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky sagte: „Der Rechteinhaber hat nie über die finanzielle Seite mit uns gesprochen. Herr Moustafa irrt, wenn er meint, daran sei die Übertragung gescheitert.“ Rechteinhaber ist die Al-Jazeera-Tochter beIN Sports, die bei der Vermarktung mit der englischen Agentur Pitch zusammenarbeitet.

ARD und ZDF waren im Dezember aus den Verhandlungen ausgestiegen, weil aus ihrer Sicht die Forderungen nach einer Verschlüsselung der Satelliten-Übertragungen nicht zu erfüllen waren. Der Rechteinhaber habe mitgeteilt, „dass wir aufgrund der Satellitenverbreitung von ARD und ZDF die Rechte nicht erwerben könnten“, erklärte der ARD-Sportkoordinator: „Nur dies hätte die Abschaltung von 17,8 Millionen Haushalten in Deutschland zur Folge gehabt, was fast die Hälfte bedeutet. Und dies ist natürlich für uns nicht machbar.“

Dass Sky seine Rechte nur für seine Kunden nutze und die deutsche Mannschaft nicht im Free-TV zeige, sei „ein normaler Prozess“, sagte der ZDF-Sportchef. „Ich respektiere die Entscheidung von Sky“, kommentierte Gruschwitz.

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