Handball-EM Julius Kühn: Über Düsseldorf ins EM-Finale?

Düsseldorf. Als die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Mittwochabend durch den 25:23-Erfolg über Dänemark ins Halbfinale bei der EM in Polen einzog, erinnerte sich Benny Daser, einer der Nachwuchstrainer des nachnominierten Julius Kühn, daran, wie er den heute 22-Jährigen damals in Aldekerk entdeckt hatte - und nach Düsseldorf lotste.

Julius Kühn freut sich riesig über den Sieg gegen Dänemark.

Julius Kühn freut sich riesig über den Sieg gegen Dänemark.

Foto: Jens Wolf



„Seit mehr als acht Jahren kenne ich Julius nun schon, er ist in der B-Jugend nach Düsseldorf gekommen“, erinnert sich Daser. „Schon damals war mir klar, dass er ein sehr, sehr guter Handballer werden würde. Ich hätte aber nicht gedacht, dass er so früh zum Nationalspieler wird. Aber: Natürlich brachte er mit seiner Körperlichkeit und seiner Athletik ideale Voraussetzungen mit.“

Kühn wurde am Montag gemeinsam mit Kai Häfner für die verletzten Christian Dissinger und Steffen Weinhold nachnominiert. Dann ging alles ganz schnell: Am Mittwoch kam der gebürtige Duisburger sieben Minuten vor dem Spielende zu seinem ersten EM-Einsatz. Wenig später erzielte der 22-Jährige, der beim Handball-Bundesligisten VfL Gummersbach unter Vertrag steht, den 22:23-Anschlusstreffer. Weitere drei Treffer folgten für die DHB-Auswahl, Kühn half und arbeitete auch in der Deckung, dann war der Einzug ins Halbfinale perfekt.

"Wahnsinn, dass ich da selbst dabei sein konnte. Das habe ich einem genialen Team zu verdanken", sagte Kühn nach der Überraschung gegen den Favoriten aus Dänemark.

Daser, der beim ART Düsseldorf nach wie vor als Jugendcoach tätig ist und die nächsten Talente formt, weiß, was Kühn ausmacht: „Julius ist zu seiner Düsseldorfer Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Training gekommen. Er war immer sehr fleißig, hatte den unbedingten Willen und war in jeder Einheit hochkonzentriert. Zudem hat er kontinuierlich dazugelernt."

Für heute Abend freut sich Daser auf viele Gäste in seinem ART-Vereinsheim, dem „Unger“ am Rather Waldstadion. Die Düsseldorfer Handballfans und die Nachwuchs-Handballer drücken Julius Kühn und der DHB-Auswahl die Daumen im Spiel gegen Norwegen. „Julius gehört sicherlich noch nicht zum Stamm der Nationalmannschaft, aber er kann für die einfachen Treffer sorgen und auch explodieren", sagt Daser und traut sich eine Prognose: "Für unser Team ist nach dem Sieg über Dänemark einfach alles möglich." Mit dem ehemaligen Düsseldorfer Julius Kühn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort