Wie sich die HSG auf die Zukunft vorbereitet

Handball-Drittligist arbeitet an der eventuellen Beantragung der Lizenz für die 2. Liga. André Schicks ist neuer Pressechef.

Wie sich die HSG auf die Zukunft vorbereitet
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Nur noch 16 Tage bleiben der Handball Spiel Gemeinschaft Krefeld, um die Lizenz für die 2. Bundesliga zu beantragen. Voraussetzung ist die sportliche Qualifikation, die das Team von Trainer Olaf Mast bis zum Saisonende erst einmal schaffen muss. Doch die Katze aus dem Sack lassen, ob die Lizenz beantragt wird oder nicht, will HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz nicht: „Wir stehen in Gesprächen mit der Stadt Krefeld und potentiellen neuen Sponsoren. Doch wir werden kein Risiko eingehen und nötigenfalls den Schritt noch nicht gehen.“ Um dann gleich anzufügen: „Aber dann greifen wir im nächsten Jahr auf jeden Fall die 2. Liga an.“ 500 000 bis 600 000 Euro sind dafür, so Wirtz, notwendig. Der Etat würde sich verdoppeln.

Damit die Handballmarke HSG Krefeld noch besser ins Licht gerückt wird, kann das Geschäftsführer-Duo Manfred Fothen und Thomas Wirtz ab sofort auf professionelle Unterstützung bauen. Bei einer Pressekonferenz in den Räumen des Werbepartners SWK wurde der ehemalige Pinguine-Pressesprecher André Schicks als leitender Marketing- und Pressechef vorgestellt.

Der 41-jährige Marketingkaufmann sieht in dem Drittligisten einen Verein mit großen Perspektiven, der mit viel Herzblut geführt wird und über eine gute Binnenstruktur verfügt. „Wir wollen die Krefelder Handball-Tradition fortsetzen, die durch den dreifachen deutschen Feldhandballmeister TV Oppum begründet wurde.“

Dabei nannte Schicks drei kurz- und mittelfristige Ziele. So sollen der sportliche Sektor, das Marketing und vor allem die Vereinsorganisation professionalisiert werden. „Ich bin allen ehrenamtlichen Kräften dankbar, die sich für die HSG einsetzen. Doch wir benötigen eine Vereinfachung im Eintrittskartenverkauf, eine Geschäftsstelle, Profi-Strukturen im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und eine Fanplattform.“

Aber die HSG steht vor einem Dilemma: Die Sporthalle Königshof und die 2. Liga passen nicht zusammen. Und der ideale Ort, die Sporthalle Glockenspitz, einst für den Handball gebaut, ist als Notunterkunft für Flüchtlinge belegt. Sie dürfte zudem den gehobenen Ansprüchen des Deutschen Handball Bundes nicht genügen. Geschäftsführer Wirtz sagt: „Die Frage ist, ob die Stadt Krefeld es sich leisten kann, für dieses Vorhaben zu investieren.“

Auf der HSG-Liste stehen kostspielige Punkte wie die Neugestaltung und Sanierung der Umkleide- und Sanitärbereiche, eine neue Anzeigetafel, eine komplett auszutauschende stärkere Lichtanlage auch für TV-Übertragungen, der Einbau von WLAN-Zugängen bis hin zu vernünftigen Verkaufsbereichen für das Catering. Schicks sagt: „Krefeld verfügt im Handball mit 14 Vereinen über ein Riesenpotential. Aber Profi-Handball ist mehr als nur zwei Tore in eine Halle zu stellen und einen Ball auf den Mittelpunkt des Spielfeldes zu legen.“

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