HSG Krefeld : Wie die HSG den Sieg hergibt
Der Handball-Drittligist bestimmt 50 Minuten lang das Spitzenspiel in Ferndorf — und bringt sich selbst um den Lohn.
Plastikflaschen klatschten gegen die Kabinenwand, Türen flogen zu, nicht jugendfreie Flüche verhallten dahinter im kollektiven Mannschaftsfrust. Gerade hatte die HSG Krefeld mit 17:22 (10:8) das Spitzenspiel der 3. Handball-Bundesliga beim TuS Ferndorf verloren.
Umso schlimmer — denn das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider. 50 Minuten dominierten die Krefelder in der ausverkauften Sporthalle Stählerwiese mit einer starken, taktischen Leistung, schienen den Favoriten stürzen zu können. Selbst die tosende Ferndorfer Fanschar verstummte, denn nach gut zwölf Minuten führten die Gäste mit 3:0, hatten jedoch durch Tim Gentges und Jens Reinarz schon weitere Chancen vergeben. Max Zimmermann warf zudem einen Siebenmeter neben das Tor.
Dennoch führte die HSG meist mit zwei Toren, wirkte spielerisch reifer, Henrik Schiffmann, mit seinem besten Spiel im HSG-Dress, sorgte für die verdiente Pausenführung. Nichts war zu sehen vom hoch gelobten Ferndorfer Rückraum mit Top-Torschütze Faulenbach, der nur einmal traf.