Krefeld Olaf Mast — ein Trainer auf Zeit

Der 49-Jährige und die HSG Krefeld gehen getrennte Wege — ein Abschied mit Ansage.

Krefeld: Olaf Mast — ein Trainer auf Zeit
Foto: Archiv Andreas Bischof

Krefeld. Olaf Mast ist ein Trainer auf Zeit bei der HSG Krefeld. Mit dem Ende der Hinrunde legt er sein Amt nieder. Nach fast zehnjähriger Tätigkeit bei Adler Königshof, Bayer Uerdingen und bei der HSG Krefeld, bricht der 49-Jährige die Zelte in seiner Geburtsstadt endgültig ab.

Trotz eines zweiten Tabellenplatzes mit 16:6-Punkten zieht der Ex-Profi des THW Kiel einen Schlussstrich: „Meine Entscheidung kam nicht über Nacht. Tage vor und nach dem Spiel in Menden hatte ich Urlaub. Da habe ich meine berufliche, private und sportliche Situation reflektiert und festgestellt, dass ich insgesamt am Limit angekommen bin. Ich will und wollte in meinem Leben immer Qualität anbieten, setze an mich hohe Ansprüche, will denen gerecht werden. Darum habe ich genau jetzt den Schlussstrich gezogen.“

Am Montag saß Mast mit den HSG-Geschäftsführern Manfred Fothen und Thomas Wirtz zusammen, besprachen die Trennung zum Ende der Hinrunde. Am Dienstag informierte Mast die Spieler. Kapitän Marcel Görden sagt: „Ich habe die Nachricht noch nicht so ganz verdaut, habe aber großen Respekt vor seiner Entscheidung. Ich habe immer gerne mit Olaf zusammengearbeitet, bin gespannt, wie es weitergeht.“ Görden forderte, die letzten vier Spiele bis zur Winterpause am 9. Dezember erfolgreich zu gestalten.

Ganz unvorbereitet scheint Masts Abschied HSG-Macher Thomas Wirtz nicht getroffen zu haben. Denn gesucht wird ein Trainer für eine Interimslösung bis Saisonende, bis der Nachfolger von Mast seine Arbeit aufnimmt. Laut Wirtz sei die Einigung mit dem neuen Trainer in trockenen Tüchern, aber noch nicht spruchreif. Heißester Kandidat ist Ronny Rogawska, der gerade seinen Abschied zum Sommer in Korschenbroich verkündet hat. Denkbar wäre auch eine Lösung mit Thomas Molsner. Der Ex-Uerdinger steht beim Regionalligisten Wölfe Nordrhein aus Rheinhausen in Lohn und Brot. Als ausgewiesener Fachmann gilt auch Lars Hepp, der einst Hagen trainierte und derzeit beim Hamburger SV in der Nachwuchsförderung tätig ist. Bedingung für den neuen HSG-Trainer dürfte der Besitz der Trainer A-Lizenz sein, über die Mast nicht verfügt, die aber für einen Trainer in der angepeilten 2. Liga unumgänglich ist.

Als Kandidaten für den Übergang gelten Stefan Krebitke, bis Mai Trainer bei TuSEM Essen, aktuell ohne Vertrag. Ebenso wie der ehemalige Dormagener Trainer Jörg Bohrmann, der vor wenigen Tagen beim Zweitligisten HG Saarlouis entlassen wurde. Die Adler-Trainer Dirk Wolf und Bodo Leckelt scheiden laut Wirtz aus „Wir werden nichts überstürzen, vor allem Adler nicht schwächen und uns genau umsehen. Denn wir peilen nach wie vor den zweiten Tabellenplatz an, falls es darüber doch eine Aufstiegsrelegation für die 2. Liga geben sollte.“ Mast würde seinen Platz früher räumen, sollte ein Interimstrainer schnell gefunden werden.

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