Handball HSG: Nur Brüren überzeugt beim Start in Liga zwei

Krefeld · Eine gute Abwehrleistung reicht bei der 16:24-Niederlage gegen Favorit Schwartau nicht aus. Schwere Verletzung bei Max Zimmermann befürchtet.

 Einziger Lichtblick im HSG-Team war Torjäger Kevin Christopher Brüren (l.), der mit acht genau die Hälfte der Krefelder Treffer bei der Premiere in der 2. Liga beisteuterte.

Einziger Lichtblick im HSG-Team war Torjäger Kevin Christopher Brüren (l.), der mit acht genau die Hälfte der Krefelder Treffer bei der Premiere in der 2. Liga beisteuterte.

Foto: Samla Fotoagentur/Samla

Die Handballer der HSG Krefeld sind bei ihrer Zweitliga-Premiere unter die Räder gekommen. Eine gute Abwehrleistung reichte nicht aus, und dem Aufsteiger wurden deutlich die Grenzen aufgezeigt. Bei der 16:24 (9:11)-Niederlage gegen den VfL Lübeck-Schwartau konnten die Krefelder nur 40 Minuten lang mithalten. Danach setzten sich die ersatzgeschwächten, aber ausgebufften und völlig schnörkellos aufspielenden Gäste verdientermaßen durch.

Schwergewicht unterstreicht Aufstiegsansprüche

Mit hängenden Köpfen verließen die Spieler um Kapitän Tim Gentges die mit nur 717 Zuschauern gefüllte Glockenspitzhalle. Das Schwergewicht der Liga aus dem hohen Norden unterstrich bei seinem Pflichtsieg dagegen gleich seine Aufstiegsansprüche.

Der Krefelder Liganeuling musste zudem im ersten Angriff eine Schrecksekunde überstehen. Denn Linksaußen Max Zimmermann blieb nach einem Angriffsversuch mit einer Knieverletzung am Boden liegen.

Nachdem er mit hohem Tempo auf die Schwartauer Abwehr zugesteuert war, warf ein nur minimaler Richtungswechsel den HSG-Linksaußen aus der Bahn. Drei Tage vor seinem 29. Geburtstag war an ein Weiterspielen nicht mehr zu denken: „Ich habe Schmerzen im rechten Knie, und es gibt ärztliche Vermutungen. Aber solange ich nicht durch eine MRT-Untersuchung genaue Informationen bekomme, möchte ich nichts weiter dazu sagen. In zwei bis drei Tagen weiß ich mehr.“ Einen Kreuzbandriss schloss Teamärztin Laura Ufermann noch in der Halle nicht aus.

Natürlich schmerzte der Verlust des Vizekapitäns, der durch Dorian Wöstmann ersetzt wurde, der mit zwei Treffern unter den Torschützen zumindest noch zu den Aktivposten gehörte. Doch nur 16 Tore in 60 Minuten insgesamt, davon sieben in der zweiten Hälfte, sind in jeder Handball-Liga einfach zu wenig.

Die schwarz-gelben Angreifer offenbarten gleich zum Auftakt einen eklatanten Mangel, den es schnell zu verbessern gilt. Trainer Arnar Gunnarsson sagte: „Wir haben nur 24 Gegentore bekommen, das stimmt mich zufrieden. Im Angriff müssen wir weiter hart trainieren, hier wurde der Unterschied zwischen beiden Teams sehr deutlich.“

Einziger Lichtblick im HSG-Team war Torjäger Kevin Christopher Brüren, der genau die Hälfte der schmalen Trefferausbeute erzielte. Brüren zeigte sich auf die Minute topfit, mit zwei, drei kurzen Bewegungen schwang sich der 25-Jährige immer wieder in die Lüfte und ließ als Einziger auf weiter Flur die gegnerischen Torhüter schlecht aussehen.

Ebenfalls ein starkes Debut gab der erst 22-jährige, nachverpflichtete Felix Jaeger auf der linken Angriffsseite. Nach nur fünf Trainingseinheiten bei der HSG brachte sich der Neu-Krefelder keck und frech ins Spiel ein und traf gleich drei Mal.

In der Endphase reiht sich
Fehler an Fehler

Krefelds Sportlicher Leiter Stefan Nippes analysierte: „Mit unserer Abwehrarbeit bin ich zufrieden. Ich habe viel Gutes im Spiel gesehen. Doch genau zehn Minuten machen eben den Unterschied zwischen der zweiten und dritten Liga aus.“ Nippes spielte auf die 44. Minute an, als die Gastgeber, natürlich durch Brüren auf 14:16 verkürzten, dann aber wieder einmal durch ein leichtfertiges Abspiel den Anschlusstreffer verpassten. In der Schlussviertelstunde reihte sich nun Fehler an Fehler. So reichte es im Angriff nur noch zu zwei Toren. Tim Gentges sagte selbstkritisch: „Wir sind am Ende von unserem Konzept zu sehr abgerückt, haben Fehler produziert, und das hat Schwartau eiskalt bestraft.“ Gäste-Trainer Piotr Przybecki strahlte: „Wir haben sehr konzentriert gespielt und nach einigen Problemen in der ersten Hälfte uns gesteigert. Zudem haben unsere Torhüter gut gehalten. Auf Brüren waren wir vorbereitet, konnten ihn aber nicht immer ausschalten. Dafür haben wir den Kreis fast 60 Minuten aus dem Spiel genommen.“

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