Handball HSG Krefeld trifft auf Weltklasse-Team

Krefeld · Der Zweitligist misst sich im DHB-Pokal mit den Füchsen Berlin. Silvio Heinevetter gegen Norman Toth lautet das Torhüter-Duell.

 Die HSG Krefeld trifft am Samstag auf Silvio Heinevetter (l.) und die Füchse Berlin.

Die HSG Krefeld trifft am Samstag auf Silvio Heinevetter (l.) und die Füchse Berlin.

Foto: dpa/Frank Molter

Besser hätte der Pflichtspielauftakt für den frisch gebackenen Zweitliga-Aufsteiger HSG Krefeld kaum eingestielt werden können. Denn ausgerechnet das schillernde Bundesliga-Topteam der Füchse Berlin ist am Samstag, 17. August um 16.30 Uhr im ostwestfälischen Spenge der Gegner in der ersten Runde des DHB-Pokals. Eben ein echter Pokal-Kracher für die Krefelder, die jedoch bewusst nicht vom Spiel des Jahres sprechen.

Zu frisch sind noch die Erinnerungen an den historischen Aufstiegskrimi und Sieg gegen Rostock im Mai, der für viele Akteure um die Spielmacher Tim Gentges und Simon Ciupinski einfach schon das Spiel des Jahres war. Doch auf den neuen HSG-Trainer Arnar Gunnason wartet gleich eine Mammutaufgabe. Nach nur vier Wochen Verantwortung, mit acht neuen Spielern im Gepäck, muss der Isländer gegen die Füchse an der Spitze mit Manager Bob Hanning und Trainer Velmir Petkovic bestehen.

Die Spieler zwischen den
Pfosten stehen im Fokus

Der 63-jährige Füchse-Coach verkündete erst vor zwei Tagen, bei der aufwendig inszenierten Saisonvorstellung, nun endlich Meister Flensburg und Vizemeister und Pokalsieger Kiel angreifen zu wollen. Petkovic setzt damit sein mit klangvollen Namen besetztes 18-köpfiges Team mächtig unter Druck. Doch HSG-Trainer Gunnarsson bleibt gelassen: „Für uns ist das Spiel natürlich eine große Herausforderung. Die Mannschaft brennt auf das Match gegen eines der besten Teams überhaupt. Und für den Verein und die Fans ist es natürlich super, gegen so eine starke Mannschaft spielen zu dürfen. Wir versuchen, uns gut zu verkaufen.“

Interessant werden dürfte das Duell der Torhüter. Bei Berlin steht der extrovertierte Nationaltorwart Silvio Heinevetter seit 2009 zwischen den Pfosten. Ihn kennen auch Nicht-Handballfans, denn man sieht Heinevetter hin und wieder auch auf den vielen roten Teppichen der Hauptstadt wie im TV. Auf der Platte explodiert der Spieler mit der Nummer 12 oft genug, was die Gegner schon mal einschüchtern und die gegnerischen Fans zur Weißglut treiben kann. Bei Krefeld dürfte nach den Leistungen in den Testspielen Norman Toth die erste Wahl sein. Der Ungar ist eher ein ruhiger Vertreter seiner Zunft. Der 30-Jährige bringt allerdings genug internationale Erfahrung mit. Er muss seine Abwehr gut dirigieren, um eine Tor-Flut zu verhindern. Die Alternative für Toth wäre Paul Keutmann, da sich der dänische Keeper Frederik Stammer am Knie verletzte. Doch die Füchse haben natürlich weitere Hochkaräter zur Verfügung, wie die Nationalspieler Fabian Wiede, Paul Drux und Simon Ernst, der nach seinem zweiten Kreuzbandriss wieder einsatzfähig ist, einst im Westen für Dormagen und Gummersbach auf Torjagd ging.

Der schwedische Rechtsaußen und Siebenmeterspezialist Hans Lindberg und der dänische, erst 24-Jährige Emporkömmling Jacob Tandrup Holm sind nur einige weitere Topspieler des aktuellen Berliner Kaders. Für die Füchse soll das Halbfinalspiel gegen die HSG in Spenge sowieso nur eine Durchgangstation werden. Das klar ausgegebene Ziel ist, das Finale des Final-Four-Turniers am Sonntag zu gewinnen.

Denn im zweiten Halbfinalspiel treffen am Samstag um 19 Uhr der gastgebende TuS Spenge und Zweitligist TuS Nettelstedt-Lübbecke aufeinander. Die Sieger beider Partien streiten im Finale um den Einzug in das Achtelfinale. Insgesamt werden in der ersten Runde 48 Begegnungen in 16 Final-Four-Turnieren Deutschlandweit ausgetragen.

Für alle HSG-Fans, die sich nicht nach Ostwestfalen aufmachen wollen, bleibt der Livestream im Internet. Der Online-Sender Sportdeutschland.TV zeigt sämtliche Entscheidungen im Kampf um den Einzug in das Pokal-Achtelfinale. Die Lösung wurde durch eine Sublizenz möglich, die Rechteinhaber Sky für die ersten beiden Runden im deutschen Pokalwettbewerb weitergab. Der Online-Sender sicherte sich zuvor bereits eine Sublizenz für alle 380 Spiele der 2. Handball-Bundesliga.

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