Abschiedsspiel HSG-Kapitän Tim Gentges hört auf

Krefeld · Sieben Jahren spielte Tim Gentges für den Handball-Zweitligisten HSG Krefeld, ist dienstältester Spieler, machte dabei alle Höhen und Tiefen des Klubs mit. Doch die Corona-Pandemie beendete schlagartig die Karriere des 33-Jährigen, der allerdings bei einem normalen Saisonverlauf seinen Vertrag ebenfalls nicht verlängert hätte.

 Tim Gentges ist der letzte Spieler, der aus dem Gründungsjahr der HSG Krefeld noch dabei war – jetzt geht auch er.

Tim Gentges ist der letzte Spieler, der aus dem Gründungsjahr der HSG Krefeld noch dabei war – jetzt geht auch er.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der Polizei-Kommissar spielt zukünftig zwei Ligen tiefer. Bei seinem Heimatverein TV Aldekerk in der Regionalliga-Nordrhein, dort wo alte Weggefährten wie Trainer Nils Wallrath oder die Ex-HSG Spieler Thomas Phlak und Torhüter Paul Keutmann ihre Zelte aufgeschlagen haben. „Die sieben Jahre in Krefeld möchte ich nicht missen, letztlich sind wir als neuer Klub vom Punkt Null nach ganz oben in die 2. Liga gekommen. Es gab nur einen Rückschlag, als es wegen vieler Verletzungen einmal nicht lief. Aber ansonsten ging es Stufe für Stufe nur hoch“.

„Vereinspolitik war nie mein Thema. Das sollen andere machen“

An die abgebrochene Zweitligasaison hat Gentges wegen der vielen sportlichen Nackenschläge und der personellen Turbulenzen ein durchaus gespaltenes Verhältnis: „Nach dem Aufstieg waren wir alle gespannt, optimistisch in der 2. Liga etwas schaffen zu können. Doch dann ging es personell schlecht los, als Trainer Ronny Rogawska weg war. Sein Nachfolger Arnar Gunnarsson hatte ein anderes Spielsystem im Kopf, wollte seine Vorstellungen vom Handball umsetzten, doch das passte nicht mit der Mannschaft zusammen. Es hat mir ein wenig leidgetan. Denn er war menschlich ein Top-Typ. Ich bin überzeugt, dass wir am Ende der Saison mehr als nur zwei Punkte geholt hätten, wenn nicht Corona dazwischen gekommen wäre, nachdem ich gemeinsam mit Felix Linden das alte Spielsystem zurückgeholt habe und Felix dann zum Cheftrainer aufstieg.“

Gentges hat immer Verantwortung übernommen, sieht sich als Mittler und Vermittler: „Vereinspolitik war nie mein Thema. Darum äußere ich mich nicht zu den zukünftigen Planungen der HSG. Das sollen andere machen.“ Dennoch kann sich Gentges vorstellen, nach Abschluss der aktiven Karriere einmal als Trainer zu arbeiten. Doch im Moment steht der Handball hinten an, denn am 6. Juni heiratete er seine langjährige Freundin Marlien Büns. Der Umbau eines Hauses am Niederrhein läuft auf Hochtouren. Ein Wunsch bleibt: „Ein Abschiedsspiel in der Glockenspitzhalle vor vielen Fans.“

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