Krefeld HSG hofft auf Spiele in Glockenspitzhalle

Der Handball-Drittligist will bei Topduellen keine Fans mehr abweisen müssen. In der größeren Arena sollen 1500 Anhänger Platz finden.

Krefeld: HSG hofft auf Spiele in Glockenspitzhalle
Foto: Samla

Krefeld. Marcel Görden ist Identifikationsfigur und Führungsspieler beim Handball-Drittligisten HSG Krefeld. Der neunte Platz des 28-Jährigen bei der Wahl zum Sportler des Jahres hat dies bestätigt. Und Görden blickte bei der Ehrung in der Volksbank Krefeld in die Zukunft: „Die HSG Krefeld wird hoffentlich in der nächsten Saison ihre Heimspiele in der Glockenspitzhalle austragen, damit der Verein einen weiteren Schritt nach vorne gehen kann.“

Thomas Visser, Sportdezernet der Stadt, hörte als Gast die Worte des HSG-Kreisläufers. Doch Visser wie auch die Verantwortlichen der HSG Krefeld um Geschäftsführer Thomas Wirtz hüllen sich in Schweigen. Das Thema Glockenspitzhalle beschäftigt hinter den Kulissen zwar alle, seitdem die Halle schon monatelang keine Flüchtlinge mehr beherbergt. Doch öffentlich geben sich alle so, wie es die drei Affen tun — nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Keine Antworten auf Fragen wie: wann und wie es überhaupt losgeht für die HSG? Was muss repariert und soll verschönert werden? Was ist neu anzuschaffen?

Das Projekt Glockenspitzhalle, die aktuell für den Vereins- und Schulsport wieder freigegeben ist, treibt erhebliche Blüten, ist für den Drittligisten aber ein Thema mit vielen Fragezeichen. Thomas Wirtz sagt: „Als wir mit Fredenbeck und Leichlingen im vergangenen Jahr um Platz eins gekämpft haben, mussten wir einige Male über hundert Zuschauer abweisen. Seitdem läuft uns der Ruf voraus, dass bei uns in Königshof kein Platz zu bekommen sei. Den wollen wir mit einem Ortswechsel gerne abschütteln.“

Die Glockenspitzhalle ist mit einem Fassungsvermögen von mehr als 3000 Zuschauern die Alternative. Wie schon zu Oppumer Regionalligazeiten schielen die HSG-Verantwortlichen auf die Auslastung der Tribünenseite mit der Sprecherkabine. Dort könnten 1500 Fans die Spiele sehen. Die nördliche Tribünenseite bliebe komplett geschlossen.

Doch, um Drittliga-Handball, DHB-Pokal oder Relegationsspiele für die zweite Liga austragen zu können, bedarf es weit mehr, müssen Vorgaben des Verbandes erfüllt werden. Allein die Anzeigetafel, erkennbar in die Jahre gekommen, entspricht nicht mehr den Standards — sie müsste erneuert werden. Umkleidekabinen samt Duschen sind ebenfalls nicht im besten Zustand. Hinter den beiden Toren müssten Tornetze installiert werden, für das Catering, die Werbung und eine Videowand entsprechende Möglichkeiten geschaffen werden.

Ganz in der Nachbarschaft zum KFC Uerdingen in der Grotenburg würde die HSG fast mitten in die Stadt rücken. Neue Zuschauergruppen und aktive Handballer würden die Halle schneller erreichen. Die HSG-Fans aus Fischeln und Umgebung wollen dabei aber nicht vergessen werden. Beim letzten Heimspiel lautete die Idee: „Wir brauchen einen Transferbus zum Glockenspitz.“

Das Projekt Spitzenhandball gerät gleichwohl unter Zeitdruck, denn vorletzte Woche gab der Deutsche Handball Bund den Rahmenterminplan für die neue Saison bekannt. Demnach wird am 19. August die erste Runde des DHB-Pokals erneut als Final-Four-Turnier ausgetragen. Eine Woche später erfolgt der Auftakt der 3. Liga. Würde die HSG im Spielplan die Schlüsselnummer der Vorsaison behalten, stünde direkt ein Heimspiel ins Haus. Fünf Monate bleiben noch für Planung und Umsetzung. Die Frage ist, wann ein Startschuss zu hören ist.

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