Handballprofi sucht Herausforderung : Roscheck hat die HSG Krefeld im Blick
Krefeld Im September, mitten in der Corona-Pandemie, sorgte der Krefelder Handball-Profi Bastian Roscheck für Schlagzeilen, als er neben seinen gewiss nicht zu unterschätzenden sportlichen Herausforderungen zusätzlich noch tageweise einem Job in der Personalabteilung des Logistik Unternehmens DHL nachging – um Berufserfahrung zu sammeln.
Gut ein Vierteljahr später sorgt Roscheck erneut für Aufsehen, als er kurz vor Weihnachten mitteilt, er werde nach acht Jahren seinen Vertrag beim Bundesliga-Topclub SC DHfK Leipzig am Saisonende auf keinen Fall mehr verlängern.
Erfahrener Profi und
früherer Nationalspieler
Der Oppumer Handballer, gerade einmal 29 Jahre jung und damit längst nicht am Ende seiner Karriere, hat dabei nicht einmal einen neuen Klub gefunden: „Ich habe bewusst diese Situation für mich so geschaffen, noch ohne einen neuen Vertrag dazustehen. Aber ich will nichts machen, wozu ich nicht 100 Prozent Lust habe. Ich suche eine neue Herausforderung, welche im besten Fall in der 1. Liga oder im Ausland liegt. Meine Frau und ich empfinden die Situation trotz aller Unsicherheiten bisher als Chance und nicht als Last.“ Roscheck weiß als erfahrener Profi und ehemaliger Nationalspieler, dass vor und während der Handball-WM in Ägypten in diesen Wochen wohl kaum Vereine großartig anklopfen werden, obwohl es schon einzelne Kontakte gab. Denn die WM ist und war immer schon das große Schaulaufen in der Handball-Welt für neue Verträge. Doch die Corona-Pandemie verschärft die Situation zusätzlich.
Vielerorts geht es um
die nackte Existenz
Roscheck übt sich in Zurückhaltung: „Ich bin gespannt, wie viele Profiklubs in der 1. und 2. Liga, ganz zu Schweigen von der 3. Liga, im nächsten Sommer aus finanziellen Gründen überhaupt noch Handball spielen können. Da geht es vielerorts um die nackte Existenz. Aber ich werde alle Ideen umdrehen und begutachten. Meine erste Option ist es, weiter Handball zu spielen, aber wenn es nicht passt, ziehe ich die zweite Option und suche mir einen zu meinem Studium passenden Job.“