Handball : HSG Krefeld: Die Geschichte eines Zwangsabsteigers
Krefeld Der Sprung in die Zweitklassigkeit des deutschen Profi-Handballs sollte nach dem Geschmack der Handballer aus Krefeld eigentlich von längerer Dauer sein. Doch es kam anders als geplant.
Nicht einmal 15 Monate sind seit dem überraschenden Aufstieg der HSG Krefeld in die 2. Handball Bundesliga vergangen. Der Sprung in die Zweitklassigkeit des deutschen Profi-Handballs sollte nach dem Geschmack der Handballer aus Krefeld eigentlich von längerer Dauer sein. Doch es kam anders als geplant. Nach einer sportlich desaströsen Saison, die gepflastert war von Pleiten, Pech und Pannen, musste der Newcomer als einziger deutscher Klub im Handball-Profibereich überhaupt, den Abstieg in die 3. Liga hinnehmen. Vorausgegangen war eine klassisches Fehleinschätzung.
Denn in der wegen Corona frühzeitig abgebrochenen Zweitligasaison hatten die Klub-Verantwortlichen, nach nur einem Sieg und 33 Niederlagen, für das aussichtslose Tabellenschlusslicht schlichtweg keine Zweitliga-Lizenz beantragt und den festgelegten Meldetermin einfach verstreichen lassen. Das es kurz darauf wegen der Corona-Pandemie, nach Meinung der Handball Bundesliga gar keine sportlichen Absteiger geben sollte, spielte dabei keine Rolle mehr. Dies stellte das Schiedsgericht der Handball-Bundesliga vor erst wenigen Wochen fest, als die die Verantwortlichen um Geschäftsführer André Schicks auf dem Klageweg versuchten, doch noch in der 2. Liga zu verbleiben, dann aber am Schiedsspruch scheiterten.
Stefan Nippes verantwortet
das Projekt „Wiederaufstieg“
Nach einer Saison ist das Abenteuer 2. Bundesliga für die HSG wieder vorbei. In Liga drei soll jetzt möglichst der sofortige Wiederaufstieg gelingen. Verantwortlich für das Projekt ist der sportlicher Leiter und gebürtige Solinger Stefan Nippes. Der ältere Bruder von Ex-Bundesligaakteur Kristian Nippes, der nach elf Jahren beim Bergischen HC seine Karriere beendete, sagt: „Wir haben aus der misslichen Saison unsere Lehren gezogen und sind ein wenig demütig geworden.“