Handball HSG: Erlösender 30:26-Heimsieg im Derby

Krefeld · Der Handball-Zweitligist holt ausgerechnet gegen Dormagen den ersten Saisonsieg.

 Der Jubel nach dem Abpfiff kannte kaum noch Grenzen. Die HSG hat im 8. Spiel den ersten Sieg eingefahren.  Foto: Samla

Der Jubel nach dem Abpfiff kannte kaum noch Grenzen. Die HSG hat im 8. Spiel den ersten Sieg eingefahren.  Foto: Samla

Foto: Samla

Die HSG Krefeld ist in der 2. Handball Bundesliga angekommen. Ausgerechnet im Rheinderby besiegten die Schwarz-Gelben den TSV Bayer Dormagen mit 30:26 (15:16) und fahren damit überraschend, nach sieben Niederlagen, die ersten zwei Punkte ein. Frenetisch feierte die Mannschaft von Trainer Arnar Gunnarsson vor 1064 Zuschauern den ersten Saisonsieg. Die Glockenspitzhalle jedenfalls glich nach dem Schlusspfiff einem Tollhaus und der dänische Torhüter Frederick Stammer wurde dabei von seinen Mitspielern in die Höhe geworfen. Denn der junge Nachwuchskeeper zog den Gästen in der Schlussphase mit etlichen Top-Paraden den Zahn. Stammer wie der ungarische Keeper Norman Toth, entschärften in den 60 Spielminuten zudem jeweils zwei Siebenmeter.

Wie nahe Freud und Leid nebeneinander liegen können unterstrich Stammer in der 41. Minute, als er einen Dormagener Angriff parierte und anschließend den Ball in einem hohen Borgen in das verwaiste Gäste Tor beförderte. Dormagen hatte seinen Torhüter Sven Bartmann zu Gunsten eines siebten Feldspielers vom Platz geholt. Kaum zwei Minuten später aber bei der Krefelder Unterzahl warf Gäste-Linksaußen Pascal Noll neben das leere Krefelder Tor. Eine kleine Vorentscheidung denn die mehr und mehr verunsicherten Gäste hätten damit auf 23:24 aufgeholt. Stattdessen legte die HSG nach und kam durch Dominic Luciano und Simon Ciupinski zur 26:22 Führung. Ciupinski strahlte: „In der 53. Minute wusste ich, das Spiel ist für uns gelaufen. Ich bin so erleichtert, jetzt geht die Saison erst richtig los.“

Erleichtert zog auch ein kurzes Lächeln über das Gesicht von Trainer Arnar Gunnrasson: „Heute haben wir 60 Minuten Gas gegeben. Wir haben Kontertore geworfen und alle haben für den anderen gekämpft. Der Kampfgeist war einfach unglaublich, so können wir noch mehr Punkte zu Hause holen.“ Sehr zufrieden zeigte sich der isländische Coach zudem mit der Maßnahme Tim Gentges vom Anpfiff an auf die linke Halbposition neben Spielmacher Ciupinski zu beordern. Das Duo, aus zahlreichen Drittligaspielen an diese Konstellation gewöhnt, setzte gemeinsam mit Kevin Christopher Brüren die Gäste früh unter Druck. Gentges sorgte mit einem Heber zum 7:5 für tosenden Applaus.

Bitter enttäuscht war Bayer-Trainer Dusko Bilanovic, der Vorgänger von Aufstiegstrainer Ronny Rogawska: „Ich bin total unzufrieden mit unserer Abwehr. Unser gute 6:0-Formation stand heute ganz schlecht. Den Krefelder kann ich zu den ersten Punkten nur mein Kompliment machen. Sie haben 60 Minuten Gas gegeben und bis zum Umfallen gekämpft.“ HSG-Chef Thomas Wirtz sagte: „Für mich hat die Saison erst jetzt nach dem Schlusspfiff begonnen, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“

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