Hens mit Hamburg auf der Suche nach alter Stärke

Hamburg (dpa) - Er klatscht ab, er motiviert, er schart seine Mitspieler um sich und umarmt sie. Pascal Hens weiß um die Wichtigkeit seiner Rolle bei den Bundesliga-Handballern des HSV Hamburg. Seit 2003 spielt der mittlerweile 35-Jährige in der Hansestadt.

Hens mit Hamburg auf der Suche nach alter Stärke
Foto: dpa

Der dienstälteste Akteur der Hanseaten, der auf die Erfahrung von mehr als 400 Bundesligapartien bauen kann, hat alle Höhen und Tiefen des Clubs mitgemacht. Nun gilt es wieder einmal Aufbauarbeit zu leisten.

Nach dem Pokal-Aus bei der HSG Nordhorn-Lingen und der Auftaktpleite gegen den Bundesliga-Neuling SC DHfK Leipzig drohte ein kapitaler Fehlstart, der durch das 37:28 über den TBV Lemgo abgewendet wurde. „Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet, aber die letzten zehn, 20 Prozent haben gefehlt. Aber das ist bei so vielen neuen Spielern und einem neuen Trainer normal“, sagte Hens.

Zehn neue Spieler begrüßte Coach Michael Biegler Anfang Juli beim Trainingsauftakt. Neun Akteure hatten den Club, der seinen Etat auf geschätzte 5,2 Millionen Euro abschmelzen musste, zuvor verlassen. Für Biegler spielt Hens, den er bewusst mit seinem Vornamen Pascal und nicht mit dem Spitznamen „Pommes“ anredet, eine zentrale Rolle: „Er ist eine Leitfigur und unser Aktivator im Angriff.“ Mit nur einem Tor gegen Lemgo ist dessen Leistung aber noch nicht da, wo sie sein soll.

Geschäftsführer Christian Fitzek will die Hamburger in den kommenden Jahren wieder in Schlagdistanz zu den Nordrivalen THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt bringen. Er weiß aber auch: „Derzeit sind wir es nicht. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“ Der nächste kleine Schritt steht am Freitag in der Bundesliga in Stuttgart an.

Für Hens spielt die Zukunft nur eine geringe Rolle. „Ich bin ein Teamplayer und versuche, immer vorne weg zu gehen und den Jungs zu helfen“, sagt der Rechtshänder. Er freut sich sehr über die Entwicklung seines designierten Nachfolgers Tom Wetzel. Persönliche Bestmarken interessieren den bekennenden Anhänger des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 dagegen nicht. Dass ihm nur noch drei Treffer bis zum 1800. Pflichtspieltor für den HSV Hamburg fehlen, sei ihm „völlig egal“.

Der Gewinn der deutschen Meisterschaft 2011 sowie der Champions League zwei Jahre später waren auf Vereinsebene die größten Erfolge des 2,03-Meter-Manns, der in seinen 199 Länderspielen für die Nationalmannschaft Olympia-Silber und die EM 2004 sowie die WM 2007 gewann. Der Beinahe-Lizenentzug vor der Saison 2014/15 gehörte sicherlich zu den größten Tiefschlägen.

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