Hamburg souverän vorn - Kieler Prestigesieg

Leipzig (dpa) - Jubiläumssieg für Hamburg, Prestigeerfolg für Kiel im Top-Duell gegen Berlin und wieder ein dicker Schnitzer der Rhein- Neckar Löwen: Aus dem Spitzen-Quartett der Handball-Bundesliga hatten nur die Nord-Clubs Grund zum Jubeln.

Das 35:30 (18:11) beim SC Magdeburg und der 20. Sieg in Serie haben den HSV Hamburg wieder einen großen Schritt zur erhofften deutschen Meisterschaft voran gebracht. „Auswärtspunkte in Magdeburg sind immer schön. Das ist ein Meilenstein auf dem Weg nach oben“, sagte der überragende Hamburger Nationaltorhüter Johannes Bitter nach dem Erfolg bei seinem ehemaligen Verein.

Vor allem dank eines überzeugenden Christian Zeitz hat der THW Kiel im Spitzenspiel die Füchse Berlin deklassiert. Durch das 35:26 (16:13) löste der Titelverteidiger die Berliner als Tabellenzweiter ab. In der hochklassigen Partie mussten sich die Gastgeber jedes Tor hart erkämpfen. Erst beim 23:18 (42.) führte der deutsche Rekordmeister mit fünf Toren. Welthandballer Filip Jicha sorgte für das 31:21 (50.) und versetzte den Füchsen den K.o. „Wir wissen, dass wir im Pokal noch einmal gegen Berlin ran müssen und wollten ein klares Zeichen setzen und so hoch wie möglich gewinnen“, sagte der achtfache Torschütze Zeitz.

Nur mit viel Glück haben die Rhein-Neckar Löwen eine Blamage abgewendet. Erst ein Siebenmeter-Tor von Uwe Gensheimer 14 Sekunden vor Schluss rettete dem Tabellenvierten ein 26:26 (14:15) gegen die HSG Wetzlar und verhinderte die fünfte Saisonniederlage. „Das war das schlechteste Spiel meiner Amtszeit. Wir haben viel zu wenig Rückraumtore erzielt, schwach verteidigt und zwölf technische Fehler begangen“, wetterte Trainer Gudmundur Gudmundsson. Und Manager Thorsten Storm stellte die Einstellung der Spieler infrage: „So können wir mit den Top-Mannschaften nicht mithalten. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht, die Spieler müssen sich fragen, welches Saisonziel sie eigentlich verfolgen.“

Zwei Tage nach der Verpflichtung von Per Carlen als Trainer ab der kommenden Saison präsentierten sich die Hamburger elbaufwärts besonders motiviert. „Wir wollen deutscher Meister werden und sind froh, dass wir das hier geschafft haben, denn in Magdeburg zu gewinnen, ist schwer“, sagte Nationalspieler Pascal Hens. Vor 7100 Zuschauern in der ausverkauften Bördelandhalle sorgten die Hamburger nach dem 5:5 (11.) mit einem Zwischenspurt auf 12:5 (19.) zeitig für klare Verhältnisse.

Während der SC Magdeburg im Gerangel um einen Platz im Europacup einen Dämpfer kassiert hat, haben der TBV Lemgo, die SG Flensburg- Handewitt, der VfL Gummersbach und Frisch Auf Göppingen wichtige Punktgewinne gefeiert. Auch ohne ihren verletzten Rückraum-Star Oscar Carlen gewann Flensburg bei der TuS N-Lübbecke mit 35:25 (17:13). Lemgo setzte sich knapp bei HBW Balingen-Weilstetten mit 29:27 (15:14) durch. Da Gummersbach mit 32:24 (15:11) bei der HSG Ahlen- Hamm und Göppingen mit 30:25 (15:15) gegen die TSG Friesenheim gewannen, bleibt der Kampf um die internationalen Startplätze spannend.

Fünf Tage nach dem Antrag auf Insolvenz hat der DHC Rheinland sportliche Moral bewiesen. Das Team von Trainer Kai Wandscheider gewann gegen MT Melsungen mit 31:24 (15:13) und hat damit im Tabellenkeller für ein Achtungszeichen gesorgt.

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