Dominik Klein vor Handball-WM: „Das Achtelfinale muss sein“

Er ist einer der Weltmeister von 2007: Dominik Klein über die anstehende WM in Spanien, den Bundestrainer Heuberger — und die Absagen der Kollegen.

Düsseldorf. Dominik Klein ist neben Oliver Roggisch, Michael Haaß und Carsten Lichtlein der letzte deutsche Handball-Weltmeister von 2007, der auch bei der WM in Spanien (11. bis 27. Januar) für den DHB dabei sein wird. Wir sprachen mit dem 29-Jährigen vom THW Kiel, der am Samstag gegen Brasilien (16 Uhr/ARD) sein 157. Länderspiel bestreiten wird.

Herr Klein, mit mehr als 150 Länderspielen müssten Sie in einer Mannschaft, die im Durchschnitt 61 Länderspiele gemacht hat, Führungsspieler sein.

Klein: Bei uns steht immer der Team-Gedanke über allem. Da ist es egal, wieviel Länderspiele man hat, jeder kann mit seiner Qualität zum Erfolg beitragen. Die Hierarchie ist sicher klarer geregelt, doch die jungen Spieler sollen ihre Meinung äußern. Der Trainer legt Wert auf Kommunikation.

Wie sieht das aus?

Klein: Martin Heuberger bindet uns durch Einzelgespräche stark ein. Jeder Spieler soll sagen, wo er sich wohlfühlt und welche Stärken er für das Team einbringen kann. So ergibt sich für ihn ein erfolgreiches Puzzle.

Der verletzte Uwe Gensheimer, Lars Kaufmann und Holger Glandorf, die auf die WM verzichten, fallen aus. Ein Thema in der Mannschaft?

Klein: Nein, weil es nichts bringt darüber zu reden. Wir haben auch so eine hohe Qualität. Unsere Stärke liegt in der Breite des Kaders.

Ex-Bundestrainer Heiner Brand hat Glandorf das Fehlen einer eigenen Persönlichkeit vorgeworfen, weil er hinter der Absage eine Beeinflussung durch dessen Klub Flensburg-Handewitt vermutet.

Klein: Wenn sich ein Spieler nicht wohl fühlt, dann bringt es nichts, dass er zur Nationalmannschaft kommt. Ob er dabei mit sich im Reinen ist, muss er hinterfragen. Ich habe immer Lust auf Turniere und möchte mit Einsatz ein gutes Bild für Deutschland abgeben.

Welches Bild wird bei dieser WM herauskommen?

Klein: Unsere Vorrundengruppe ist schwer, weil wir von jedem Kontinent den stärksten Vertreter zugelost bekommen haben. Da sind wir von Beginn an gefordert, um das Achtelfinale zu erreichen, zumal die vermeintlich schwächeren Teams eine für uns ungewohnte Abwehr praktizieren. Wir haben daher im Training besonders geübt, dafür Lösungen zu finden.

Deutschland ist eher Außenseiter. Kann das ein Vorteil sein?

Klein: Deutschland ist immer gefordert. Das Achtelfinale muss sein, danach entscheidet die Tagesform. Wichtig ist, dass wir uns von Anfang an den Hintern aufreißen, um die Leute vor den Fernseher zu ziehen.

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