Christian Schwarzer: Brand noch voller Tatendrang

Leipzig (dpa) - Christian Schwarzer hat das Weitermachen von Bundestrainer Heiner Brand ausdrücklich begrüßt. Der ehemalige Weltklasse-Kreisläufer und Abwehrstratege, der 2007 erheblichen Anteil am WM-Titel im eigenen Land hatte, kritisiert jedoch die Mentalität der Führungsspieler.

Nach der Entscheidung von Brand antwortete der Nachwuchskoordinator des Deutschen Handballbunds auf drei Fragen der Nachrichtenagentur dpa.

Heiner Brand will auf jeden Fall bis zum Sommer weitermachen. Hat er nach dem WM-Fiasko überhaupt noch die Kraft dazu?

Schwarzer: „Ich habe ihn noch nie so konsterniert gesehen wie zuletzt. Doch in unseren vielen Gesprächen höre ich heraus, dass er noch voller Tatendrang ist. Da ist von Resignation nichts zu spüren. Er informiert sich auch ständig, wie es bei der Sichtung der jungen Spieler läuft.“

Obwohl Brand bis 2013 noch einen gültigen Vertrag hat, will man im Sommer erneut über das Weitermachen entscheiden. Ist das notwendig?

Schwarzer: „Na klar, die Qualifikation für die Europameisterschaft steht jetzt mit Sicherheit an allererster Stelle. Dann kann man sich erneut zusammensetzen. Jetzt hofft man natürlich auch auf eine Trotzreaktion der Spieler.“

Die WM hat erneut gezeigt, dass auf dem Parkett die Führungsspieler, wie Sie es zusammen mit Markus Baur und Henning Fritz bei der WM 2007 waren, fehlen. Heiner Brand muss in den Auszeiten fast jeden Spielzug ansagen. Liegt genau dort das Übel?

Schwarzer: „Na, was soll ich dazu sagen? Die Entscheidungen müssen die Spieler im Spiel selbst treffen, da kann der Trainer reden was er will. Jeder Nationalspieler muss genau wissen, ob er in einer Situation dahin gehen muss oder dorthin. Die Spieler sind jetzt gefordert, jeder muss sich selbst hinterfragen und in jeder Minute wissen, was er tut.“

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