Bergischer HC Wie der Handball-Erstligist sich Stück für Stück nach vorne planen will

Köln. Auf der deutschen Handball-Landkarte ist der Bergische HC in den vergangenen Spielzeit ein ganzes Stück vorangekommen: Die dritte Saison in Folge in der ersten Bundesliga, mit Platz 12 die bisher beste Platzierung und erstmals die Teilnahme am Pokal-Final-Four — das Gesamtpaket hat dafür gesorgt, dass die Kombination aus Wuppertal und Solingen ihren Bekanntsheitsgrad laut Mediadaten verdoppeln konnte.

Dass Beirat Jörg Föste diese Zahlen gestern in der Kölner Lanxess Arena vorstellte und nicht in den Heimhallen in Wuppertal und Solingen, hatte seinen Grund: Der BHC wird gleich sein erstes Heimspiel wieder einmal in Köln austragen. Dorthin kommt der VfL Gummersbach am 11. September zum Bergischen Handball-Gipfel. Beim BHC hofft man, die guten Erfahrungen von vor zwei Jahren - damals sahen in Köln 7060 Zuschauer das Spiel - und von vergangenem Weihnachten, als der BHC gegen Kiel in Köln mit 13 300 einen Ligarekord aufstellte, bestätigen zu können. Erneut gegen Kiel wird der BHC bereits am 12. Oktober nach Köln zurückkehren, wo dann erstmals in einer Saison zwei Heimspiele ausgetragen werden.

Wie diese beiden Arena-Auftritte angenommen werden (bisher sind 3000 Karten für das Spiel gegen Gummersbach verkauft), ist für die Verantwortlichen eine genauso spannende Frage, wie die nach der sportlichen Entwicklung. Wieder mindestens drei Mannschaften hinter sich zu lassen - das ist das oberste Ziel des Clubs, der in dieser Saison erstmals die Drei-Millionen-Umsatzgrenze erreichen will. Damit gehört er weiter zu den „Kleinen“ der Liga, hat aber schon bewiesen, dass man daraus viel machen kann.

Dass es etwas leichter läuft als in der vergangenen Saison, als zu Weihnachten erst sieben Punkte auf dem Konto standen (am Ende 19), ist die große Hoffnung. „Es wird aber sicher nicht stressfrei“, sagt Sebastian Hinze, der beim BHC in sein viertes Trainerjahr geht und auf eine gute Vorbereitung zurückblicken kann. Für Olympia musste der BHC keinen Spieler abstellen und blieb im Gegensatz zum vergangenen Jahr bis auf einen Kreuzbandriss des jungen Polen Maciej Majdzinski und einen Innenbandriss von Rückraum-Shooter Fabian Gutbrod von schweren Verletzungen verschont.

Die Homogenität der Mannschaft, die nur auf zwei Positionen verändert wurde und inzwischen große Erfahrung im Abstiegskampf hat, soll Trumpf sein. Allerdings ist mit dem österreichischen Rekordnationalspieler Viktor Szilágyi (37) die Galionsfigur der vergangenen Jahre vom Spielfeld auf die Position des Sportdirektor gewechselt. „Da entstehen im Angriffsspiel völlig neue Strukturen“, sagte Nationalspieler Uwe Gensheimer als Experte des Fachmagazins Handballwoche und prognostiziert dem BHC eine schwierige Saison.

Auf der Rückraummitte haben die Bergischen mit dem tschechischen Jungnationalspieler Tomas Babak (22) ein Talent verpflichtet, das Szilágyis Rolle auf Anhieb sicher nur zum Teil ausfüllen kann. „Es ist uns bewusst, dass wie in jedem Jahr Probleme auf uns zukommen. Ich hoffe, dass ich in der neue Funktion helfen kann, sie zu lösen“, sagt Szilagyi, dessen große Erfahrung dem BHC erhalten bleibt.

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