Handball-Bundesliga Basketball und Fußball im Training: Naji gibt dem BHC neue Impulse

Wuppertal · Mit der Saisonvorbereitung ist der BHC zufrieden. Die Bedeutung des ersten Saisonspiels in Minden will man bei den Bergischen „nicht klein reden.“

Körbe statt Tore: Lukas Stutzke versucht sich bei einer Trainingseinheit des BHC in Schwelm mit einem Korbleger im Basketball.

Körbe statt Tore: Lukas Stutzke versucht sich bei einer Trainingseinheit des BHC in Schwelm mit einem Korbleger im Basketball.

Foto: Andreas Fischer

Am Sonntag, 4. September, startet der Bergische HC mit dem neuen Trainer Jamal Naji und einem auf Schlüsselpositionen personell veränderten Kader in die Handball-Bundesliga. Und wie in jedem Jahr der Bundesligazugehörigkeit wollen die Bergischen gegen die finanzstärkeren Klubs mit Teamgeist, Einsatz, guter Organisation und der bewährten Konzentration auf das Wesentliche bestehen.

Es gehört zur Philosophie des BHC, die Dinge klar zu benennen. Und so wird das Auftaktspiel am kommenden Sonntag (16.05 Uhr) in Minden nicht als eines unter 33 weiteren eingeordnet, sondern als Partie, die als Standortbestimmung dient. Bis auf Fabian Gutbrod und Csaba Szücs stehen Trainer Jamal Naji alle Spieler im Kader zur Verfügung.

Jörg Föste, Geschäftsführer des Bergischen HC, hebt die Bedeutung der Partie am ersten Spieltag hervor. „Wenn man gut startet und in einen Flow kommt, dann ist es viel einfacher. Daher werden wir das Spiel in Minden nicht kleinreden. Es geht davon das Signal aus, wie wir uns in der Liga positionieren können“, sagt Föste und hängt damit die Latte für Jamal Najis Bundesliga-Premiere verbal schon relativ hoch. Zeit zum „Einspringen“ hat Naji ohnehin nicht, denn die Liga ist durch den Zugang einer Reihe von Spielern mit internationaler Klasse und den Aufstieg des Traditionsvereins VfL Gummersbach noch einmal ein Stück stärker und zugkräftiger geworden. Für den BHC ist es zumindest ein logistischer Vorteil, dass mit den Gummersbachern und dem ASV Hamm zwei Westvereine hinzugekommen sind, die man auch locker mit dem Bus erreichen kann.

In den vergangenen Jahren gab es in jeder Saison ein Team, das für eine positive Überraschung sorgte und zumindest zeitweise Anschluss an die etablierten Spitzenteams wie Kiel, Flensburg, Magdeburg oder Berlin halten konnte. Mehrfach war dieser positive Ausreißer schon der BHC. Jörg Föste traut dem BHC auch in diesem Jahr eine solche Rolle zu. Jamal Naji spricht diese Hoffnung nicht offen aus und nennt auch keinen Tabellenplatz als Saisonziel. Der 36-Jährige und Co-Trainer Peer Pütz schieben dem TVB Stuttgart und Hannover-Burgdorf die Rolle des potenziellen Überraschungsteams zu.

Das BHC-Team soll für
besondere Werte stehen

Von der Entwicklung des BHC-Kaders in den vergangenen Wochen ist Naji sehr angetan. „Es gibt einige Ziele in dieser Saison. Die Menschen, die Geld dafür ausgeben, um uns spielen zu sehen, sollen eine Mannschaft erleben, die Herzblut zeigt und alles auf die Platte bringt. Es soll bestimmte Werte geben, mit denen man den BHC verbindet“, so der Trainer.

Auf dem Weg dorthin sei die Mannschaft schon weit vorangekommen. Zur Auflockerung der täglich zwei Trainingseinheiten im Kraftraum und in der Halle ließen Naji und Bernd Pütz das Team gegen den Bezirksligisten 1. Spvg. Wald 03 (2:2) antreten und organisierten eine Trainingseinheit mit den Schwelmer Basketballern. „Neue Akteure bedeuten neue Impulse. Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt positiv überrascht, wie weit wir schon sind“, sagt Naji, wobei der Umbruch beim BHC vor allem in der Abwehr durch den Abgang von Max Darj zu spüren sein dürfte, der eine zentrale Figur im System des BHC gewesen ist. 

Jörg Föste ordnet den BHC, der für die Saison mit einem Etat von 3,7 Millionen plant, in der Finanz-Tabelle der Bundesliga im unteren Drittel ein. „Das kompensieren wir zum Teil, indem wir die kleinsten Overhead-Kosten haben“, so Föste und meint damit unter anderem Ausgaben für Verwaltung, die Geschäftsleitung und Werbung. Nach einer gewissen Anlaufzeit rechnet Föste mit einem Zuschauerboom, wobei er mehr als 3000 Zuschauer im Schnitt bei Heimspielen des BHC für machbar hält. „Wenn diese Liga je den Ruf als beste Handball-Liga der Welt verdient hat, dann in dieser Saison.“

Beim BHC wird die Anspannung in den nächsten Tag noch steigen. Insbesondere bei Trainer Jamal Naji, der das Erbe von Sebastian Hinze antritt. Gegen Hinzes neues Team, die Rhein Neckar Löwen, wird der BHC am sechsten Spieltag erstmals in der Mitsubishi Electric Halle (ehemals Philipshalle) in Düsseldorf, einem von vier BHC-Spielorten in der kommenden Saison, auflaufen.

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